"Absurde", "lächerliche" Liste Ankara: Daimler und BASF helfen Terroristen
19.07.2017, 13:48 Uhr
Die Türkei sieht nun auch in namhaften deutschen Konzernen Terrorunterstützer. Auf einer Liste, die Ankara nun an das BKA übergeben hat, finden sich die Namen von Daimler, BASF - und einer Dönerbude in NRW.
Die türkische Regierung hat ihre Liste angeblicher Terrorunterstützer erweitert. Auf der Liste finden sich einem Medienbericht zufolge nun die Namen von 68 Firmen und Einzelpersonen, darunter sind prominente Namen wie Daimler und BASF, aber auch ein Kiosk und eine Dönerbude in Nordrhein-Westfalen. Wie die Wochenzeitung "Die Zeit" berichtet, hätten die Behörden in Ankara die aktuelle Liste dem Bundeskriminalamt (BKA) übergeben. Die genannten Unternehmen sollen Verbindungen zur Bewegung des Predigers Fethullah Gülen haben, die in der Türkei als Terrororganisation verfolgt wird.
In Berliner Regierungskreisen wird die Liste dem Bericht zufolge als "absurd" und "lächerlich" bezeichnet. Das BKA habe die türkischen Behörden um weiterführende Informationen gebeten, bislang aber keine Antwort erhalten. Anfang Juli hatte der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan erklärt, die türkische Regierung habe 4500 Akten mit Angaben über angebliche Gülen-Anhänger übergeben. "Sie müssen diese Terroristen an die Türkei ausliefern", hatte Erdogan gefordert. "Solange Sie das nicht tun, wird die Türkei Deutschland als Land ansehen, das Terroristen schützt."
Für die Unternehmen kann die Erwähnung auf einer schwarzen Liste trotz dünner Beweislage unangenehme Folgen haben. Diese können von öffentlicher Brandmarkung über Boykottaufrufe bis zu rechtlichen Problemen führen.
Quelle: ntv.de, bdk