Habeck im ntv Frühstart "Arbeit im Alter soll sich lohnen"
07.03.2024, 10:11 Uhr Artikel anhören
Robert Habeck ist zu Wirtschaftsgesprächen in die USA gereist und leistet dennoch einen Beitrag für die heimische Rentendebatte. Wer im Pensionsalter arbeitet, solle noch besser verdienen. Dafür könnte der Staat auf Sozialabgaben verzichten, so Habeck.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck möchte keine Debatte über ein verändertes Renteneintrittsalter führen. Aber: Wer als Rentenbezieher freiwillig länger arbeiten wolle, solle das tun. Um das finanziell attraktiver zu gestalten, plädiert der Grünen-Politiker für die anteilige Streichung von Rentenbeiträgen und der Arbeitslosenversicherung.
"So könnten die Arbeitslosen- und Rentenanteile des Arbeitgebers als zusätzliches Honorar ausgezahlt werden. Dann würde es sogar finanziell noch lohnender werden, länger zu arbeiten und alle hätten mehr davon", sagte Habeck in der Sendung Frühstart von ntv. Wer länger arbeiten wolle, würde "ordentlich dazuverdienen" können. Dem Arbeitsmarkt bliebe die Erfahrung dieser Menschen erhalten. "Das können wir im Moment wirklich gut gebrauchen und niemand verliert etwas", so Habeck.
Das Renteneintrittsalter sei politisch klar geregelt und werde nicht verändert. "Es gibt ja auch Berufe, wo es wirklich, wo man kaputt ist nach vielen Jahren und da sollte man jetzt nicht einen Druck aufbauen, dass man länger arbeiten muss", so der Wirtschaftsminister. Wo es eine Bereitschaft gebe, solle sie nicht bestraft, sondern angeregt werden. "Und das glaube ich, ist fair genug."
Der Bundeswirtschaftsminister nahm auch zum Streik der Lokführergewerkschaft GDL Stellung. "Das muss möglich sein, eine Lösung zu finden und die Interessen, die man hat, jetzt nicht auf Kosten anderer Menschen so radikal auszutragen, das finde ich nicht mehr richtig", sagte Habeck. Direkt angesprochen auf GDL-Chef-Weselsky, ergänzte er, es sei der Moment gekommen ist, wo eine Lösung her müsse. "Mein Verständnis ist tatsächlich nicht mehr ausgeprägt", so Habeck.
Der Wirtschaftsminister ist derzeit in den USA, wo er für eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit mit deutschen Unternehmen wirbt. Das Land ist für deutsche Unternehmen durch ein gigantisches Subventionsprogramm, den Inflation Reduction Act, äußerst attraktiv geworden. Viele hiesige Firmen investieren dort lieber als in Deutschland.
Quelle: ntv.de, ako