Säbelrasseln trotz Waffenruhe Assad beharrt auf "endgültigem Sieg"
05.05.2016, 17:18 Uhr
Syriens Machthaber Baschar al-Assad besucht seine "heldenhafte Armee".
(Foto: dpa)
Trotz der neuerlichen Waffenruhe in Syrien bleibt das Schicksal von Machthaber Baschar al-Assad ein Hemmschuh für mögliche weitere Friedensverhandlungen. In einem Brief an Kreml-Chef Putin bekräftigt Assad, dass er nicht im Mindesten an Rückzug denkt.
Trotz einer neuen Waffenruhe und Friedensgesprächen setzt der syrische Machthaber Baschar al-Assad im Bürgerkrieg weiter auf einen "endgültigen Sieg" über die Rebellen. Syriens "heldenhafte Armee" werde "trotz der Brutalität der Feinde" nichts weniger als diesen akzeptieren, schrieb Assad zum Jahrestag des russischen Sieges über Nazi-Deutschland an den Kreml-Chef Wladimir Putin. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Sana.
In der nordsyrischen Stadt Aleppo war zuvor am frühen Morgen eine erneute Waffenruhe in Kraft getreten, die zunächst weitgehend hielt. Sie soll den Weg zu einer Wiederaufnahme der stockenden Genfer Friedensgespräche ebnen. Umstritten bei den Verhandlungen ist vor allem das Schicksal Assads. Die Opposition fordert seinen Rücktritt, das Regime will über den Präsidenten überhaupt nicht verhandeln.
Doppelanschlag in Mittelsyrien
Unterdessen erschütterte ein Bombenanschlag die von der Regierung beherrschte Stadt Muharram Fukani in Mittelsyrien. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden mindestens zwölf Menschen getötet - mehr als 40 weitere Menschen verletzt. Zwei Selbstmordattentäter hatten sich mit einem Auto und einem Motorrad in die Luft gesprengt. Zunächst bekannte sich niemand zu dem Anschlag.
Die Stadt liegt jedoch unweit des syrischen Gebietes, das von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) beherrscht wird. Die Extremisten haben bereits mehrfach Attentate in dem Bürgerkriegsland verübt. Östlich von Muharram Fukani hatte der IS zuvor nach drei Tagen heftiger Kämpfe das wichtige Gasfeld Al-Schair eingenommen, wie die Menschenrechtler weiter erklärten. Die Terrormiliz hatte dieses Gebiet bereits im Sommer 2014 kurzfristig unter Kontrolle, wurde jedoch von Kräften des Regimes wieder zurückgedrängt.
Quelle: ntv.de, jug/dpa