Politik

"Keine Zeit für nationale Egoismen" Auschwitz-Überlebende appellieren an Europa

Die Verfasser des Briefes fühlen sich angesichts der Bilder an die eigene Hilflosigkeit erinnert.

Die Verfasser des Briefes fühlen sich angesichts der Bilder an die eigene Hilflosigkeit erinnert.

(Foto: AP)

Sie haben die Hölle auf Erden erlebt, jetzt appellieren ehemalige Häftlinge des Nazi-Vernichtungslagers Auschwitz in der Flüchtlingskrise an die europäischen Staatschefs: Die Würde des Kontinents stehe auf dem Spiel.

In einem offenen Appell an die europäischen Staats- und Regierungschefs haben Auschwitz-Überlebende zu einem verantwortlichen Umgang mit der Flüchtlingskrise gemahnt.

"Es ist keine Zeit mehr für nationale Egoismen und wahltaktische Rücksichten. Hierzu ist die Situation der betroffenen Menschen, aber auch die Herausforderung an Europas Glaubwürdigkeit zu ernst", hieß es in der in Oswiecim veröffentlichten Mitteilung des Internationalen Auschwitz-Komitees von Ex-Häftlingen aus Polen, Ungarn, Deutschland, Tschechien und Frankreich.

Die Bilder von Flüchtlingen an den Grenzen Europas erinnerten an die eigene Verzweiflung, schrieben die Überlebenden des größten der deutschen Vernichtungslagers im Zweiten Weltkrieg. Es gebe große Hilfsbereitschaft, aber auch "an die Grenzen gerammte Zäune, verzerrte Gesichter, brennende Häuser und blanken Egoismus".

"Wir bitten Sie, den Ängsten Ihrer Bürger ruhig, mit Aufklärung zu begegnen. Sie müssen jetzt Europas Erinnerungsvermögen und Europas Würde durch Ihre gemeinsamen Beschlüsse deutlich werden lassen", heißt es in dem Appell vor dem EU-Flüchtlingsgipfel. Zugleich sollten die europäischen Staats- und Regierungschefs populistische und rechtsextreme Kräfte in Europa in die Schranken weisen.

Quelle: ntv.de, bdk/dpa

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