Politik

IS enthauptet Ex-Chef-Archäologen Auswärtiges Amt reagiert entsetzt

Antike Oasenstadt von Palmyra: Cahled al-Assaads Leiche soll in den Ruinen aufgehängt worden sein.

Antike Oasenstadt von Palmyra: Cahled al-Assaads Leiche soll in den Ruinen aufgehängt worden sein.

(Foto: picture alliance / dpa)

IS-Kämpfer töten den international angesehenen Chef-Archäologen der antiken Stätten von Palmyra, Chaled al-Assaad. Weltweit wird der barbarische Akt beklagt. Das Auswärtige Amt nimmt ihn zum Anlass, "die Weltgemeinschaft" zum Handeln aufzufordern.

Das Auswärtige Amt hat scharf auf die Enthauptung des früheren Chef-Archäologen der antiken syrischen Oasenstadt Palmyra reagiert. Das Ministerium verurteile die "grausame Tötung" von Chaled al-Assaad durch die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), erklärte Staatssekretärin Maria Böhmer. Diese "menschenverachtende Tat" sei durch nichts zu rechtfertigen. Das Außenamt würdigte al-Assaad als einen der profiliertesten Experten für die Antike in Syrien und die Stadt Palmyra.

Der 82-jährige al-Assaad war am Dienstag hingerichtet und in den Ruinen von Palmyra aufgehängt worden, wie der Direktor der syrischen Antikensammlungen, Maamun Abdelkarim, sagte. Angesichts der Enthauptung und des "respektlosen Umgangs" mit seiner Leiche müsse die Weltgemeinschaft im "Kampf gegen den Terror" des IS zusammenstehen, erklärte das Auswärtige Amt.

Die antiken Stätten der Oasenstadt Palmyra gehören zum Weltkulturerbe der Unesco. Unesco-Generaldirektorin Irina Bokowa zeigte sich "traurig und wütend zugleich" angesichts des Mordes an dem Experten. Al-Assaad sei nur deshalb umgebracht worden, weil er seine "tiefe Bindung zu Palmyra nicht verraten wollte". Die Extremisten hätten "einen großartigen Mann ermordet, aber sie werden die Geschichte nicht zum Schweigen bringen".

Die USA und Frankreich zeigten sich ebenfalls zutiefst entsetzt. Der Sprecher des US-Außenministeriums, John Kirby, sprach von "barbarischen Mördern". Al-Asaad habe sein Leben dem Schutz der Kulturgüter Syriens gewidmet. Die Versuche des IS die reiche syrische Geschichte auszulöschen, würden letztlich fehlschlagen.

Quelle: ntv.de, dka/AFP

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