Politik

"Menschenverachtende Brutalität" BND: IS ist gefährlichste Terrororganisation

IS-Terroristen bombardieren kurdische Kämpfer in Syrien.

IS-Terroristen bombardieren kurdische Kämpfer in Syrien.

(Foto: dpa)

Für den BND steht fest: Die größte Bedrohung ist nicht mehr Al-Kaida, sondern die Terrororganisation Islamischer Staat. Diese sei nicht nur extrem vermögend, sondern auch bestens organisiert - und von enormer Brutalität.

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ist nach Einschätzung des Bundesnachrichtendienstes (BND) die weltweit gefährlichste Terrororganisation - noch vor dem Netzwerk Al-Kaida. "Wir wissen, dass der Islamische Staat die derzeit vermögendste, bestorganisierte und bestbewaffnete terroristische Organisation ist", warnte BND-Präsident Gerhard Schindler in einer Rede bei einem Geheimdienst-Kongress in Berlin.

Der IS "beherrscht und nutzt die ganze Klaviatur des Terrors, von klassischen Terroranschlägen bis hin zu großangelegten, perfekt durchgeplanten militärischen Operationen". Was den im Irak und in Syrien operierenden IS von anderen Terrororganisationen unterscheide, "ist die enorme menschenverachtende Brutalität seines Vorgehens", sagte Schindler.

Der IS nehme grundsätzlich keine Gefangene, sondern ermorde seine Gegner. Massenhinrichtungen seien an der Tagesordnung, es fänden öffentliche Kreuzigungen und Steinigungen statt. Gefangene Jesidinnen und Christinnen würden "im großen Stil mit Kämpfern des Islamischen Staates zwangsverheiratet oder als Sklavinnen gehalten", berichtete Schindler. Dreizehn- bis Vierzehnjährige würden als Kindersoldaten in Gefechten eingesetzt.

Seit 2012 seien Hunderte Islamisten aus Deutschland in Richtung Syrien ausgereist, so Schindler. Dort beteiligten sie sich an den Kämpfen und unmenschlichen Gräueltaten und töteten zahlreiche unschuldige Erwachsene und Kinder.

Schindler betonte die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit der Geheimdienste. Um die aus Deutschland stammenden Terroristen besser aufspüren zu können, müsse der BND mit den Diensten der Region zusammenarbeiten und Daten auszutauschen. Internationale Kooperation sei essenziell, um mögliche Anschlagsplanungen gegen Ziele der westlichen Welt vereiteln und so Menschenleben retten zu können.

Quelle: ntv.de, ghö/dpa

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