Bundespartei unter Druck Berliner CDU lässt über Homo-Ehe abstimmen
05.06.2015, 14:01 Uhr
Die Ehe für alle könnte nach dem Willen vieler Menschen in Deutschland schon bald Realität sein.
(Foto: imago/Seeliger)
Für die Bundes-CDU gilt weiter: Die Ehe ist eine Institution, die Mann und Frau vorbehalten bleiben sollte. In den Ländern regt sich Widerstand, eine Bundesratsmehrheit für die Ehe für alle zeichnet sich ab. Und auch die Berliner Union könnte nun ausscheren.
Berlins CDU-Chef Frank Henkel will seine Landespartei über die Homosexuellen-Ehe abstimmen lassen. Ein Ergebnis solle vor dem Bundesparteitag im Dezember vorliegen, sagte der Innensenator. Bei einem so wichtigen gesellschaftspolitischen Thema dürfe nichts von oben verordnet werden.
Bei der Abstimmung im Bundesrat am 12. Juni über eine Initiative Niedersachsens wird sich Berlin voraussichtlich trotzdem enthalten. Das CDU-Mitgliedervotum kommt hierfür zu spät. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur zeichnet sich aber auch ohne Berlin eine Mehrheit für die Gleichstellung homosexueller Partnerschaften mit der Ehe in der Länderkammer ab.
Die Berliner SPD würde sich der Initiative Niedersachsens eigentlich gern anschließen. "Auch wir in Deutschland sollten [...] die komplette Gleichstellung herstellen", hatte Berlins Regierungschef Michael Müller erklärt. Eine SPD-Vorlage zur Unterstützung des Vorstoßes aus Hannover war im Senat aber am Votum Henkels gescheitert. Innerhalb der Berliner CDU sind die Meinungen geteilt. So sprach sich der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Stefan Evers für die gleichgeschlechtliche Ehe aus.
Quelle: ntv.de, jog/dpa