Politik

CDU-Landesverband gegen Laschet Berliner CDU will Söder als Bundeskanzler

Hat den ersten CDU-Landesverband hinter sich: Markus Söder.

Hat den ersten CDU-Landesverband hinter sich: Markus Söder.

(Foto: picture alliance / Flashpic)

Während das Präsidium der Bundespartei über die K-Frage brütet, ist der Berliner Landesverband schon weiter: Die Hauptstadt-CDU stellt sich geschlossen hinter den CSU-Vorsitzenden Söder.

Sturm im Wasserglas oder der erste Stein in einer Dominokette? Mit dem Berliner Landesverband hat sich erstmals ein ganzer CDU-Landesverband dafür ausgesprochen, dem CSU-Vorsitzenden Markus Söder die Kanzlerkandidatur der Union anzutragen. "Wir sind überzeugt, dass die Menschen noch stärker Markus Söder zutrauen, Deutschland gut zu führen", erklärte der Bundestagsabgeordnete und Landesparteichef Kai Wegner. "Darum unterstützt das Präsidium der CDU Berlin die Kandidatur von Markus Söder als gemeinsamen Kanzlerkandidaten von CDU und CSU."

"Markus Söder ist der zupackende, erfolgreiche Krisenmanager, der Deutschland aus der Pandemie führen und das Land zukunftsfest machen kann", erklärte Wegner weiter. Grundsätzlich hätten beide Bewerber, Söder und der CDU-Vorsitzende Armin Laschet, das Zeug zum Kanzlerkandidaten. Die Erklärung erfolgte während der Sitzung des CDU-Bundespräsidiums, bei dem NRW-Ministerpräsident Laschet die Parteispitze "um Vertrauen bitten" möchte. Die Berliner CDU ist in dem Bundespartei-Präsidium durch Kulturstaatsministerin Monika Grütters vertreten, die Beisitzerin im Berliner Landesvorstand ist.

Nur wenig offene Unterstützung für Söder

In Berlin findet am 26. September parallel zur Bundestagswahl die Abgeordnetenhauswahl statt. Dann will Wegner die SPD aus dem Roten Rathaus verdrängen, für die die bisherige Bundesfamilienministerin Franziska Giffey als Spitzenkandidatin antritt. Der Regierende Bürgermeister Müller wiederum strebt ein Bundestagsmandat an. Die Berliner CDU liegt in Umfragen zwar fast gleichauf mit den führenden Grünen, es fehlt ihr allerdings an Machtperspektiven. Stand heute ist eine Fortsetzung des Dreierbündnisses aus SPD, Grünen und Linke wahrscheinlich.

Aus den Reihen der CDU hatten sich bislang nur weniger prominente Mandatsträger für Söder ausgesprochen. Darunter Bundestagsabgeordnete aus Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg sowie der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Marco Wanderwitz aus Sachsen. Auch Vertreter der Thüringer CDU haben wiederholt Sympathien für Söder geäußert. Die CDU in Sachsen-Anhalt, wo im Juni Landtagswahlen anstehen, hingegen lässt bisher genauso wenig Präferenzen erkennen wie die übrigen Ostverbände in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.

Quelle: ntv.de, shu

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