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Kampf gegen Diskriminierung Biden will gegen Islamophobie vorgehen

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US-Präsident Biden will gezielt gegen Islamophobie in Amerika vorgehen.

US-Präsident Biden will gezielt gegen Islamophobie in Amerika vorgehen.

(Foto: picture alliance / abaca)

Die pro-israelische Haltung der US-Regierung angesichts des Kriegs hat bei muslimischen und arabischen US-Bürgern für Kritik gesorgt. Nicht nur deshalb wird der Start des Kampfes gegen Islam-Feindlichkeit schon seit Monaten erwartet. Nun kündigt die US-Regierung eine nationale Strategie gegen Islamophobie an.

US-Präsident Joe Biden will gezielt gegen Islamophobie in Amerika vorgehen. Das Weiße Haus kündigte nun an, gemeinsam mit Vertretern muslimischer Verbände, Interessenvertretern, Kongressmitgliedern und anderen eine nationale Strategie zur Bekämpfung von Islamophobie zu entwickeln, um "die Geißel der Islamophobie und des Hasses in all ihren Formen zu bekämpfen". Viel zu lange hätten Muslime in Amerika "eine unverhältnismäßig hohe Zahl von hasserfüllten Angriffen und anderen diskriminierenden Vorfällen ertragen müssen". Als Beispiel nannte die US-Regierung die "barbarische Ermordung" eines sechs Jahre alten muslimischen Jungen in der Nähe von Chicago, welche die Polizei mit dem aktuellen Krieg zwischen Israel und der Hamas in Verbindung bringt.

Der Schritt sei Teil der Bemühungen der Regierung, den Kampf gegen Islamophobie, Antisemitismus und verwandte Formen der Diskriminierung zu verstärken und besser zu koordinieren. Die US-Regierung hat bereits eine Strategie zur landesweiten Bekämpfung von Antisemitismus aufgestellt. "In Amerika gibt es keinen Platz für Hass gegen irgendjemanden", teilte das Weiße Haus mit.

Der Plan, ähnliche Maßnahmen zum Schutz der muslimischen Gemeinschaft zu ergreifen, ist nicht neu - der Vorstoß vom Vortag könnte jedoch auf eine neue Dynamik angesichts der aktuellen Lage hindeuten. Dazu fällt die Bemühung der US-Regierung mitten in die Zeit des Gaza-Krieges und einer zugespitzten Lage im Nahen Osten. Dieser Krieg hat unter muslimischen US-Bürgern zu einer Angst vor antimuslimischen Feindseligkeiten geführt - ähnlich wie es sie nach den Anschlägen vom 11. September 2001 gegeben hatte.

Die katastrophale Lage für die Bewohner des Gazastreifens und die hohe Zahl an zivilen Opfern in dem dicht besiedelten Küstengebiet haben international Kritik am Vorgehen Israels ausgelöst. Zunehmend stehen dadurch auch Regierungen anderer Länder im Fokus, die unerschütterliche Solidarität mit Israel bekundet haben. Allen voran ist Bidens Regierung mit Vorwürfen aus der muslimischen Welt konfrontiert, zu einseitig zu Israel zu stehen und das Leid der Palästinenser in Gaza zu ignorieren.

Die pro-israelische Haltung der US-Regierung angesichts des Kriegs hat bei muslimischen und arabischen US-Bürgern für Kritik gesorgt. Sie werfen dem Präsidenten vor, die Augen vor dem Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu verschließen. Biden verteidigte sein Handeln und verwies auf seine Bemühungen, humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu bringen. Der US-Präsident steht bei dem Thema auch mit Blick auf muslimische Wähler in den USA unter Druck.

Quelle: ntv.de, rwe/AFP/dpa

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