Rechtsextreme chartern Schiff "C-Star" strandet mittellos in Barcelona
06.10.2017, 19:58 Uhr
Die "C-Star" hieß früher "Suunta" und fährt unter mongolischer Flagge.
(Foto: picture alliance / Dietmar Hasen)
Im Auftrag der "Identitären Bewegung" schippert die "C-Star" im Sommer übers Mittelmeer. Doch dann machen sich die Mitglieder der rechtsextremen Gruppe anscheinend ohne zu bezahlen aus dem Staub. In schlechtem Zustand legt die Crew in Spanien an.
Die Crew der "C-Star", die Mitglieder der "Identitären Bewegung" für ihren umstrittenen Einsatz auf dem Mittelmeer gechartert hatten, ist der Berliner "Tageszeitung" zufolge mittellos in Barcelona gestrandet. Das Schiff habe Anfang Oktober aus humanitären Gründen anlegen dürfen, schreibt das Blatt unter Berufung auf das Katalonische Rote Kreuz. Die Mannschaft, die aus Sri Lanka stamme, sei nicht bezahlt worden und habe kein Geld gehabt, um Treibstoff, Essen oder Wasser kaufen zu können.
Demnach hatte sich die erschöpfte Crew Ende September bei den Behörden in Barcelona gemeldet. Das Rote Kreuz soll sie mit Wasser, Essen und warmer Kleidung versorgt haben. Als die Mannschaft den Wunsch geäußert habe, heimzukehren, durfte das Schiff anlegen.
Von den Mitgliedern der "Identitären Bewegung" soll zu diesem Zeitpunkt bereits jede Spur gefehlt haben. Sie hatten das Schiff im Juli für ihre Mission "Defend Europe" im Mittelmeer gechartert, um Flüchtlinge vor der Küste Libyens abzufangen und der dortigen Küstenwache zu übergeben. In Deutschland wird die Bewegung wegen ihrer völkischen Ideologie vom Verfassungsschutz beobachtet.
Auf Twitter wies ein Mitglied der "Identitären Bewegung", die auch Teil der Mission "Defend Europa" war, den Vorwurf zurück, die Crew nicht bezahlt zu haben. "Wir haben [die Crew] nicht im Stich gelassen", schrieb Martin Sellner auf Twitter. "Wir haben nach Ende unserer bezahlten Charter das Schiff verlassen." Für ihre Kampagne hatten die Rechtsextremisten im Internet rund 170.000 Euro von Unterstützern eingesammelt.
Quelle: ntv.de, chr