Aus Protest selbst verbrannt? Demonstrant zündet sich vor Israel-Konsulat in Atlanta an
02.12.2023, 10:29 Uhr Artikel anhören
Einsatzkräfte sperrten die Unfallstelle vor dem Konsulat weiträumig ab.
(Foto: picture alliance / abaca)
Der Konflikt zwischen Israel und der Hamas sorgt auch in den USA für zahlreiche Demonstrationen. Vor dem israelischen Konsulat in Atlanta geht ein Mensch in Flammen auf - möglicherweise aus Protest. Ein weiterer Mensch verletzt sich beim Versuch, ihn zu retten. Die Polizei ermittelt.
Ein Mensch hat sich bei dem Versuch, sich vor dem israelischen Konsulat in der US-Metropole Atlanta zu verbrennen, schwer verletzt. Es habe sich wahrscheinlich um einen "extremen Akt des politischen Protestes" gehandelt, sagte Atlantas Polizeichef Darin Schierbaum bei einer Pressekonferenz. Am Ort der Aktion sei eine palästinensische Fahne gefunden worden.
Nach Angaben von Atlantas Feuerwehrchef Roderick Smith hatte eine Sicherheitskraft gegen Mittag bemerkt, wie ein Mensch versucht habe, sich vor dem Konsulatsgebäude selbst in Brand zu setzen. Bei dem Versuch, ihn daran zu hindern, habe die Sicherheitskraft ebenfalls Verbrennungen erlitten. Smith machte keine Angaben zu Geschlecht und Alter der beiden Verletzten. Ermittlungen laufen an.
In den USA verursacht der Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen schwere Spannungen. Es gab wiederholt Demonstrationen gegen das israelische Vorgehen in dem Palästinensergebiet.
Am 7. Oktober waren Hunderte Hamas-Kämpfer nach Israel eingedrungen und hatten Gräueltaten, überwiegend an Zivilisten, verübt. Israelischen Angaben zufolge wurden etwa 1200 Menschen in Israel getötet und etwa 240 Menschen als Geiseln verschleppt. Israel bombardierte als Reaktion wochenlang massiv Ziele im Gazastreifen aus der Luft und vom Boden aus. Angaben der Hamas zufolge, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden seitdem mehr als 15.000 Menschen in dem Palästinensergebiet getötet, unter ihnen mehr als 6000 Kinder und Jugendliche.
Nach einer einwöchigen Feuerpause, die für die Freilassung von 80 Geiseln sowie Hilfslieferungen für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen genutzt wurde, nahmen beide Seiten am Freitag ihre Kämpfe wieder auf.
Quelle: ntv.de, gri/AFP