Politik

Wirft Trump Chefstrategen raus? Der Stuhl von Steve Bannon wackelt

Bannon hat einen Teil seines Einflusses auf Präsident Trump eingebüßt.

Bannon hat einen Teil seines Einflusses auf Präsident Trump eingebüßt.

(Foto: dpa)

Nach Gewalttätigkeiten bei einer rechtsextremen Demo in den USA steht nicht nur Präsident Trump wegen seiner halbherzigen Reaktion in der Kritik. Auch der Druck auf Chefstratege Bannon wächst. Medien berichten, er stehe kurz vor dem Rauswurf.

Nach heftiger Kritik an der ersten Reaktion von US-Präsident Donald Trump auf die rechtsextreme Gewalt in Virginia steht sein Chefstratege Steve Bannon einem Fernsehbericht zufolge möglicherweise kurz vor der Entlassung. Bannon könnte schon zum Ende der Woche seinen Job los sein, berichtete der Sender CBS unter Berufung auf eine nicht näher genannte Quelle.

Bannons Zukunft als Chefstratege des Präsidenten stehe in Frage, zitiert der Sender zwei Personen aus dem Umfeld des Weißen Hauses. Sowohl innerhalb als auch außerhalb des Regierungssitzes wachse der Eindruck, dass Bannon die Gunst von Trump verloren habe.

Laut einem Bericht der "New York Times" soll Medienmogul Rupert Murdoch den US-Präsidenten bereits vor der Gewalt in Charlottesville aufgefordert haben, seinen Chefstrategen zu feuern. Trump widersetzte sich demnach nur halbherzig Murdochs Rat. Gleichzeitig habe er sich enttäuscht über Bannon geäußert. Stabschef John Kelly soll demnach gewarnt haben, er werde die Intrigen im Weißen Haus nicht weiter dulden.

Bannon, der rechtsnationalistische ehemalige Chef des Portals "Breitbart News", gilt als einer der Köpfe hinter den Machtkämpfen im Weißen Haus. Bannons einstiges Internet-Portal soll zum Erstarken der antisemitischen und rassistischen Alt-Right-Bewegung beigetragen haben.

"Trump, der Faschist, muss weg"

Trump hatte sich erst am Montag auf massiven Druck aus dem In- und Ausland klar von der rechtsextremen Gewalt in Charlottesville distanziert. Davor hatte er lediglich gesagt, für die Gewalt seien "viele Seiten" verantwortlich. Dies brachte ihm unter anderem heftige Kritik auch aus dem eigenen Lager ein. Mehrere Firmenchefs verließen wegen der halbherzigen Äußerung ein Beratergremium Trumps.

Im New Yorker Stadtteil Manhattan protestierten derweil Hunderte Demonstranten gegen die erste Rückkehr des US-Präsidenten in seine New Yorker Residenz seit seinem Amtsantritt im Januar. "Trump, der Faschist, muss weg", skandierten sie in der Nähe des Trump Towers.

Aus Protest gegen Rassismus stürzten Aktivisten im US-Bundesstaat North Carolina am Montag die Statue eines Konföderierten-Soldaten, wie im Fernsehen zu sehen war. Der Aufmarsch von Rechtsextremen in Charlottesvielle war aus Protest gegen die Entfernung eines ähnlichen Denkmals organisiert worden.

Quelle: ntv.de, mli/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen