Politik

Suche nach Schwarzgeld bei UBS Deutsche Tipps führen zu Razzia in Athen

Im Visier der Steuerfahnder: die Schweizer Großbank UBS.

Im Visier der Steuerfahnder: die Schweizer Großbank UBS.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der griechische Fiskus hofft auf Mehreinnahmen von bis zu zwei Milliarden Euro durch Nachzahlungen und Strafen von 200 Steuerflüchtlingen. Der entscheidende Hinweis auf die Konten kam aus Düsseldorf.

Nach einer Razzia in einer Athen-Filiale der Schweizer Bank UBS ermittelt die griechische Finanzpolizei in 200 Fällen wegen Verdachts auf Steuerbetrug und Geldwäsche. Die Ermittlungen seien durch eine Liste mit Inhabern von geheimen Auslandskonten ins Rollen gebracht worden, die Athen aus Nordrhein-Westfalen erhalten habe, heißt es aus griechischen Justizkreisen. Die Kontoinhaber seien kontaktiert worden, um sich zu den Verdachtsfällen zu äußern.

UBS
UBS 32,10

Auf den Konten seien jeweils bis zu zwölf Millionen Euro versteckt, der klamme Staat könne insgesamt auf Einnahmen von zwei Milliarden Euro hoffen, berichtete die Nachrichtenagentur ANA. Die Düsseldorfer Finanzverwaltung hatte der griechischen Regierung im November eine Liste mit 10.000 Einträgen zu Privatleuten und Unternehmen zukommen lassen, die insgesamt rund vier Milliarden Schweizer Franken (knapp 3,7 Milliarden Euro) auf Schweizer Konten parkten. Athen hatte eine genaue Auswertung der Kontodaten angekündigt.

Steuerhinterziehung gilt in Griechenland als weit verbreitet. Überdies haben im Zuge der Schuldenkrise zahllose Griechen Kapital ins Ausland gebracht. Nordrhein-Westfalen war beim eigenen Vorgehen gegen Steuerhinterziehung durch den Ankauf von Daten aus der Schweiz auf die griechischen Kontobesitzer gestoßen.

Eine stärkere Bekämpfung von Steuerbetrug ist eine Bedingung von Deutschland und den anderen Euro-Partnern, unter denen sie Athen im Sommer ein milliardenschweres drittes Hilfspaket bereitgestellt hatten.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen