Offenbar mit falschem Pass erwischt Ex-Taliban wollte nach Deutschland einreisen
16.12.2016, 15:01 Uhr
Am Flughafen Frankfurt am Main wollte offenbar ein Ex-Taliban mit gefälschtem Pass nach Deutschland einreisen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Ende der 90er Jahre zählt Abdul Rauf Mohammed zu den Vertrauten von Osama Bin Laden. Doch dann zerstreitet er sich mit der Taliban-Führung. Nun verhindern deutsche Behörden offenbar, dass der Ex-Taliban-Minister mit falschem Pass nach Deutschland einreist.
Ein ehemaliger Taliban-Minister hat Anfang November offenbar versucht, mit einem gefälschten Pass nach Deutschland einzureisen. Das berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf). Demnach hat Abdul Rauf Mohammed am Flughafen in Frankfurt am Main für sich und seine Familie Asyl beantragt, nachdem der Betrug aufgeflogen war. Er wurde daraufhin am Airport festgesetzt.
Wie das Magazin weiter berichtet, kam bei der Prüfung dieses Antrags durch das Bamf heraus, dass Mohammed ein ehemaliges Mitglied der Taliban ist. Demzufolge soll er während der Taliban-Herrschaft in Afghanistan Gesundheitsminister gewesen sein und sich mehrere Male mit Taliban-Führer Osama Bin Laden getroffen haben.
Vor dem Flug nach Frankfurt lebte Mohammed dem Bericht zufolge seit mehr als einem Jahrzehnt im Asyl in Norwegen. Dorthin sei er über Pakistan gelangt, nachdem er sich nach eigenen Angaben mit der Taliban-Führung zerstritten hat. Der "Spiegel" berichtet weiter, dass sich der Afghane im norwegischen Exil radikalisiert hat. 2014 sei er demnach von den dortigen Sicherheitsbehörden als Sicherheitsrisiko eingestuft worden, nachdem er zuvor bereits verwarnt worden sei. Anschließend sei er des Landes verwiesen worden.
Auf dieser Grundlage habe das Bamf Mohammeds Asylantrag dem Bericht zufolge im Schnellverfahren abgelehnt. Am 15. November soll das Verwaltungsgericht Frankfurt den Bescheid bestätigt haben. Mohammed, der mit einer Lufthansa-Maschine aus der saudischen Hauptstadt Riad nach Frankfurt reiste, soll umgehend wieder nach Saudi-Arabien zurückgeschickt worden sein. Mutmaßlich hält er sich nun in Afghanistan auf.
Quelle: ntv.de, cri