Ökostromumlage sinkt erstmals Familie spart knapp drei Euro im Jahr
15.10.2014, 10:28 Uhr
Erstmals sinkt die Ökostrom-Umlage, die Zahl für 2015 lautet: 6,17 Cent je Kilowattstunde. Aber der Spielraum für Strompreissenkungen ist sehr gering. Die sogenannte Musterfamilie spart nicht einmal drei Euro im Jahr ein.
Die Umlage für die Förderung von Ökostrom wird im kommenden Jahr erstmals seit ihrer Einführung im Jahr 2000 sinken. Die sogenannte EEG-Umlage falle von derzeit 6,24 Cent auf 6,17 Cent pro Kilowattstunde, gaben die vier großen Stromnetzbetreiber bekannt. Dies sei ein Rückgang um 1,1 Prozent. Mit der Umlage wird der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland finanziert. Sie wird auf den Strompreis aufgeschlagen.
Der Preisrückgang wird bei der über den Strompreis zu zahlenden Umlage bei einem Verbrauch einer sogenannten Musterfamilie von 3500 Kilowattstunden nur knapp 2,50 Euro weniger im Jahr ausmachen. Aber nach Jahren stetiger Anstiege tritt damit etwas Entspannung bei den Strompreisen ein - sie waren wegen starker Umlageanstiege zuletzt kräftig nach oben gegangen.
Grund für den leichten Rückgang ist einerseits ein Überschuss auf dem Ökostromkonto der Netzbetreiber von knapp 1,4 Milliarden Euro zum 30. September 2014. Ein Jahr zuvor hatte dort noch ein Defizit von 2,2 Milliarden Euro gestanden. Gleichzeitig werde die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien im nächsten Jahr allerdings weiter ansteigen, teilten die Netzbetreiber unter Verweis auf Prognosen unabhängiger Gutachter mit. Der Anstieg um mehr als zehn Terawattstunden auf dann insgesamt 160 Terawattstunden werde vor allem durch Windenergie an Land und auf dem Meer sowie Biomasse verursacht.
Betreiber von Solaranlagen, Windrädern, Wasserkraft- und Biogasanlagen erhalten auf 20 Jahre garantiert eine feste Vergütung. Über die Umlage wird die Differenz zwischen dem am Markt erzielten Preis und dem Vergütungssatz gewälzt. Inzwischen beträgt der Ökostrom-Anteil bereits rund 27 Prozent. Mittelfristig soll die 20-Jahres-Fördergarantie auslaufen.
Die Umlage war von den vier Betreibern von Höchstspannungsleitungen veröffentlicht worden; sie sind für die Verwaltung des Ökostrom-Kontos verantwortlich. Bislang fielen bei einem Verbrauch von 3500 Kilowattstunden für einen Haushalt knapp 220 Euro Umlagekosten im Jahr an - hinzu kam noch die Mehrwertsteuerbelastung.
Quelle: ntv.de, ppo/AFP/dpa