Deutsche lieben Sprit, Sport und Politik Forsa: BVB und Rot-Grün siegen
14.03.2012, 00:05 Uhr
Dortmund hat die Meisterschaft selbst in der Hand.
(Foto: dpa)
Das Allzeithoch bei den Benzinpreisen soll nach Meinung der Populisten den Deutschen die Tränen in die Augen treiben. Forsa widerlegt dies und ermittelt, dass zwei Drittel der Deutschen nicht weniger Auto fahren als sonst. In Sachen Fußball ist laut Forsa die Meisterschaft schon klar entschieden und in der Sonntagsfrage Schwarz-Gelb abgehängt.
Borussia Dortmund wird Deutscher Meister und Rot-Grün gewinnt die Bundestagswahl. So knapp lassen sich die Zahlen der aktuellen Forsa-Umfrage für das Magazin "Stern" und RTL auf den Punkt bringen. Für die politische Stimmung müssten allerdings schon am kommenden Sonntag die Bundestagswahlen stattfinden und Fußball ist ohnehin eine Glaubensfrage.
Laut Forsa glauben 40 Prozent der 1002 Befragten, dass der BVB in diesem Jahren seinen Titel verteidigen wird. Dass sich am Ende doch noch die Bayern den Gesamtsieg holen, glauben nur noch 13 Prozent. Nur 4 Prozent trauen dem "Meister der Herzen", Schalke 04, den Titelgewinn zu, noch weniger (3 Prozent) glauben an Borussia Mönchengladbach. Forsa hat für diese Umfrage wie immer den sogenannten Querschnitt der Gesellschaft befragt. Eine Umfrage unter Sportinteressierten ergab sogar eine 80-prozentige Zustimmung für Dortmund.
Schwarz-Gelb rutscht leicht ab
Ganz so hoch ist die Zustimmung für Rot-Grün bei der wöchentlich erhobenen sogenannten "Sonntagsfrage" allerdings nicht. Wären jetzt Wahlen, läge ein Bündnis aus Sozialdemokraten und Grünen mit zwei Prozentpunkten vor Schwarz-Gelb (41 zu 39 Prozent). Wahlgewinner wären jedoch CDU und CSU mit zusammen 36 Prozent der Stimmen. Damit verliert die Union im Verhältnis zur Vorwoche erneut einen Punkt. hatten noch 38 Prozent der Wähler für die Union gestimmt. Deren Koalitionspartner FDP hält sich bei drei Prozent und wäre damit nicht mehr im Bundestag vertreten.
Der bei der Union verloren gegangene Punkt wanderte zu den Linken (9 Prozent). Alle anderen Parteien blieben unverändert: Die SPD bei 26, die Grünen bei 15 und die Piraten bei 7 Prozent.
Auch in der Frage der politischen Kompetenz muss die Union Federn lassen. Mit immer noch 25 Prozent führt sie zwar die Rangliste vor SPD (11), Grünen (4) und FDP (0) klar an, verliert aber im Vergleich zur Vorwoche zwei Prozentpunkte zugunsten der Sozialdemokraten und der Sonstigen.
Diese leichte Abwärtsbewegung setzt sich auch in der Frage fort, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Verhältnis zu ihren männlichen Kontrahenten von der SPD eingeschätzt wird. Den Vergleich zu Frank-Walter Steinmeier (30) besteht Merkel nach der Meinung der Befragten weiterhin sehr deutlich mit 47 Prozent trotz eines Verlustes von einem Prozentpunkt. Aufholen konnte Peer Steinbrück (+2), der mit 30 zu 48 zur Kanzlerin (-1) abschneidet. Umgekehrt ist die Stimmentwicklung im Verhältnis Merkels zu SPD-Chef Sigmar Gabriel: Hier legt Merkel um einen Punkt (59) zu, während Gabriel (17) einen Punkt verliert.
Verständnis für Verdis Streikankündigung
Während die Gewerkschaft Verdi die aktuelle Tarifrunde im öffentlichen Dienst für gescheitert erklärt und eine große Streikwelle ankündigt, erhält sie für ihre Tarifpolitik eine überzeugende Zustimmung. 72 Prozent der 1002 Befragten zeigen Verständnis für die angekündigten Streiks, nur 26 Prozent sind dagegen. Vergleichsweise häufig gilt dies für die Ostdeutschen, die Selbstständigen und die Anhänger der Union.
Zum Schluss hat Forsa ihre Befragten noch einmal mit einer sportlichen Frage herausgefordert: Obgleich die Formel-1-Saison noch gar nicht begonnen hat sollten 1002 Menschen verraten, wen sie am Ende der Saison mit der höchsten Punktzahl sähen. Da kann es nicht verwundern, wenn 63 Prozent erneut für Sebastian Vettel stimmen, weil er auch die vergangene Saison siegreich beendete. Nur wenige glauben, dass sich Michael Schumacher, Lewis Hamilton, Fernando Alonso, Jenson Button, Nico Rosberg oder Mark Webber den Titel holen.
Apropos Sprit: Auch wenn der Verbrauch im Motorsport eine herausragende Rolle spielt, weil weniger Benzin an Bord das Fahrzeug leichter und schneller macht, interessieren sich nur etwas mehr als ein Drittel der Durchschnittsbürger für dieses Thema. Trotz der zurzeit hohen Benzinkosten würden laut Forsa nur 37 Prozent der Befragten weniger Auto fahren als normalerweise. Oder anders gesagt: 63 Prozent der Autobesitzer fahren deswegen nicht weniger. Selbstverständlich steigt mit der Höhe des Familieneinkommens das Desinteresse am Spritsparen.
Die Umfragen führte Forsa am 8. und 9. März durch, die Sonntagsfrage wurde zwischen dem 5. und dem 9. März gestellt.
Quelle: ntv.de, ppo