Politik

"Schrecklich, was er sagt" Gauland-Tochter kritisiert Vater

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Alexander Gauland war leitete von 1987 bis 1991 die hessische Staatskanzlei unter dem CDU-Ministerpräsidenten Walter Wallmann. 2013 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der AfD.

(Foto: imago/Martin Müller)

Als Vizechef der AfD ist Alexander Gauland einer der größten Kritiker der Flüchtlingspolitik der Bundesregierung. "Wir müssen die Grenzen dichtmachen", fordert er. Seine Tochter sieht das ganz anders.

Beim Thema Flüchtlinge ist Alexander Gauland knallhart. "Einen Wasserrohrbruch dichten Sie auch ab", sagte AfD-Vizechef Gauland der "Zeit". "Wir müssen die Grenzen dichtmachen und dann die grausamen Bilder aushalten. Wir können uns nicht von Kinderaugen erpressen lassen."

Gaulands Tochter ist gar nicht glücklich über solche Äußerungen, sie ist entsetzt über die harte Haltung ihres Vaters. "Ich finde es schrecklich, was er sagt", sagte Dorothea Gauland der Wochenzeitung. Die 33-Jährige ist Pfarrerin im hessischen Rüsselsheim.

Gaulands Tochter hat einen Flüchtling aus Eritrea bei sich aufgenommen. Ihr Vater habe nicht viel dazu gesagt, nur dass es ihre Entscheidung sei und sie auf sich aufpassen solle. In den scharfen Äußerungen ihres Vaters zur Flüchtlingspolitik vermutet die Pfarrerin auch politisches Kalkül: "Er hat gemerkt, er kommt damit an."

Da dürfte sie richtig liegen - Alexander Gauland hatte die Flüchtlingskrise im Dezember sogar als "Geschenk" bezeichnet. "Natürlich verdanken wir unseren Wiederaufstieg in erster Linie der Flüchtlingskrise", sagte er dem "Spiegel". "Sie war sehr hilfreich." Seit Beginn der Flüchtlingskrise im August kletterte die AfD in den Umfragen des Forsa-Instituts von 3 auf 10 Prozent. In Sachsen-Anhalt liegt sie kurz vor den Landtagswahlen am 13. März sogar bei 17 Prozent.

Quelle: ntv.de, cro/dpa

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