Politik

Roboterbeiträge in Sozialen Medien Grüne fordern Markierung für "Social Bots"

Seit der US-Wahl fürchten auch deutsche Politiker den Einfluss von automatisierten Beiträgen in Sozialen Netzwerken.

Seit der US-Wahl fürchten auch deutsche Politiker den Einfluss von automatisierten Beiträgen in Sozialen Netzwerken.

(Foto: imago/IPON)

Der US-Wahlkampf macht es vor: Mithilfe von Roboter-Meldungen lassen sich Meinungen in Sozialen Netzwerken vervielfachen und die Öffentlichkeit gezielt manipulieren. Das wollen die Grünen verhindern - und fordern ein Gesetz zur Kennzeichnung von "Social Bots".

Die Grünen wollen die Kennzeichnung von maschinell erstellten Roboter-Meldungen in sozialen Medien gesetzlich durchsetzen. So solle deren Einfluss im Wahlkampf begrenzt werden, kündigte Grünen-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt in der "Rheinischen Post" an.

Sogenannte Social Bots gaukeln vor, echte User zu sein. Sie erstellen Beiträge auf Twitter oder Facebook und können auch auf Beiträge antworten oder diese teilen. Dadurch werden Meinungsbilder vervielfacht und Trends verzerrt. "Social Bots, also Roboter-Meldungen in den sozialen Netzwerken, müssen gekennzeichnet werden", sagte Göring-Eckardt.

"Wir Grüne werden dazu einen Gesetzesvorstoß machen, den der Bundestag noch vor der Wahl verabschieden soll", sagte die Fraktionsvorsitzende. "Dann können die Bürger klar erkennen, wenn ein Tweet oder ein Post von einem Roboter erzeugt wurde." An entsprechenden Plänen arbeiten auch andere Parteien.

US-Wahl als Abschreckung

Die Grünen würden die Hälfte ihres Werbebudgets für Aktionen im Netz ausgeben, kündigte die Spitzenkandidatin an. Sie persönlich werde "direkt an der Haus- oder Wohnungstür" den Dialog mit den Bürgern suchen, so Göring-Eckardt.

Seit der US-Wahl wird in Deutschland der mögliche Einfluss von Social Bots auf den Wahlkampf diskutiert. US-Geheimdienste hatten zu Beginn des Jahres einen Untersuchungsbericht veröffentlicht, der Russland eine direkte Einmischung in den US-Wahlkampf durch Hackerangriffe vorwirft.

Nach Auffassung der US-Geheimdienste hat der russische Präsident Wladimir Putin die Kampagne persönlich angeordnet, um dem Republikaner Donald Trump zum Wahlsieg über seine demokratische Rivalin Hillary Clinton zu verhelfen.

Quelle: ntv.de, jgu/dpa/AFP

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