Zwei Frauen schwer verwundet Hamas tötet israelische Geisel
13.08.2024, 00:27 Uhr Artikel anhören
Abu Ubaida, der Sprecher der Al-Kassam-Brigaden, im Jahr 2019.
(Foto: imago images/ZUMA Press)
Zum ersten Mal seit dem 7. Oktober räumt die Hamas die Tötung einer Geisel ein. Zwei weibliche Verschleppte sollen zudem von Mitgliedern der Al-Kassam-Brigaden schwer verletzt worden sein. Die Schuld für die von ihr selbst so genannten "Massaker" gibt die Terrororganisation Israel.
Eine israelische Geisel der Hamas im Gazastreifen ist von Wächtern getötet worden. Das hat der Sprecher des bewaffneten Flügels der Terrororganisation bekannt gegeben. Es ist das erste Mal, dass die Hamas die Tötung einer Geisel eingeräumt hat. Bisher wurden Todesfälle unter den Verschleppten – wenn sie denn bekannt gegeben wurden – mit israelischen Militärschlägen begründet.
In einem weiteren, davon getrennten Vorfall seien zwei weibliche Geiseln schwer verletzt worden, meldet der Sprecher der Al-Kassam-Brigaden, Abu Ubaida, weiter. "Die feindliche Regierung trägt die volle Verantwortung für diese Massaker und die daraus resultierenden Reaktionen, die das Leben der zionistischen Gefangenen beeinträchtigen", schreibt er einer Stellungnahme auf Telegram.
Es sei eine Kommission zur Untersuchung des Vorfalls gebildet worden, die Ergebnisse würden später bekannt gegeben. Man bemühe sich, die beiden verletzten Geiseln zu retten. Zur Identität des Toten und der Verletzten äußerte sich die Hamas bislang nicht. Auch der Zeitpunkt der Vorfälle bleibt unklar. Zu Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas hatte Abu Obeida mit der Erschießung von Geiseln gedroht.
Israels Armee hat noch keine Informationen
Der Sprecher der israelischen Armee, Daniel Hagari, teilte auf X mit, bislang lägen keine Geheimdienstinformationen vor, die die Behauptungen der Hamas bestätigen oder widerlegen könnten. Man prüfe Obaidas Mitteilung.
Die Hamas und andere Terrorgruppen hatten am 7. Oktober 251 Menschen aus Israel in den Gazastreifen verschleppt. 111 werden noch dort vermutet, wobei unklar ist, wie viele von ihnen noch am Leben sind. Die israelischen Streitkräfte haben 39 Todesfälle offiziell bestätigt. Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant soll in einem vertraulichen Bericht vor dem Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten und Verteidigung erklärt haben, dass "die Zahl der noch lebenden Geiseln in der humanitären Kategorie zwischen 20 und 35 liegt, je nach Auslegung". Das meldet die "Jerusalem Post". Zum "humanitären Kategorie" zählen Frauen und Kinder sowie ältere und kranke Menschen, wobei es in den letzten beiden Fällen Interpretationsspielräume gibt.
Quelle: ntv.de, ino