Politik

Bundesanwaltschaft übernimmt Henriette Reker ist wieder wach

Ein Wahlplakat von Henriette Reker hängt vor dem Kölner Dom.

Ein Wahlplakat von Henriette Reker hängt vor dem Kölner Dom.

(Foto: REUTERS)

Nach einer Notoperation und verlängerter Narkose ist die neugewählte Kölner Oberbürgermeisterin wieder wach. Wann und ob sie ihr Amt antritt, ist noch unklar. Wegen der besonderen Brisanz des Attentats ermittelt nun die Bundesanwaltschaft.

Henriette Reker ist aus dem verlängerten Narkoseschlaf erwacht. Das meldet der Kölner "Express". Die 58-Jährige sei nach der Notoperation am Hals infolge des Attentats am Samstag wieder wach und ihr Ehemann sei bei ihr. Reker war in einen Tiefschlaf versetzt worden, um die Heilung ihrer tiefen Wunden zu unterstützen. Genaue Informationen gibt die Klinik nicht heraus, die Nachricht basiert auf einem sogenannten ärztlichen Bulletin. Reker muss laut "Express" weiterhin auf der Intensivestation behandelt werden. Nur Ärzte und Pfleger sowie ihr Mann dürfen zu ihr.

Der ärztliche Direktor der Kölner Uniklinik, Edgar Schömig, hatte am Sonntagabend erklärt, Rekers Gesundheitszustand habe sich "seit dem Eingriff, in Anbetracht der Schwere der Verletzung, wie erwartet positiv entwickelt". "Sie muss weiterhin in stationärer Behandlung in der Uniklinik Köln verbleiben. Der Heilungsverlauf nimmt bei einer Verletzung dieser Art üblicherweise eine gewisse Zeit in Anspruch."

Während Reker behandelt wurde, erlangte die parteilose Kandidatin zur Kölner Oberbürgermeisterwahl eine Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Die von CDU, Grünen und FDP unterstützte Politikerin entschied die Wahl mit 52,7 Prozent bereits im ersten Durchgang. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 40 Prozent.

Unklar ist derzeit, wann Reker ihr Kölner OB-Amt antreten wird. Reker konnte wegen ihres Gesundheitszustandes noch gar nicht mitteilen, ob sie das Amt annimmt. In ihrem Umfeld geht man aber davon aus, dass sie dies tun wird. Die Amtszeit des scheidenden Stadtchefs Jürgen Roters (SPD) läuft am Dienstag aus, danach soll laut Stadtverwaltung zunächst der Kölner Stadtdirektor Guido Kahlen die Amtsgeschäfte des Oberbürgermeisters übernehmen.

"Bewusstes Ziel für Mordanschlag"

Die Bundesanwaltschaft kündigte unterdessen an, die Ermittlungen zum Mordanschlag auf Reker zu übernehmen. Der Messerattentäter habe nach derzeitigen Erkenntnissen mit der Tat ein Zeichen setzen wollen "gegen die aus seiner Sicht immer höher werdende Anzahl der von der Bundesrepublik aufgenommenen Flüchtlinge", erklärte die Karlsruher Behörde.

Der Tatverdächtige habe Reker, die als Kölner Sozialdezernentin für die Unterbringung von Flüchtlingen zuständig war, "bewusst als Ziel seines Mordanschlages ausgesucht", erklärte die Bundesanwaltschaft. Die Behörde zog die Ermittlungen demnach wegen der Schwere der Tat und der von dem Attentäter angestrebten "Signalwirkung" an sich.

Quelle: ntv.de, nsc/AFP

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