Politik

Behörden frieren Vermögen ein Hongkonger "Apple Daily" steht vor dem Aus

Protestierende am 19. Juni mit einer Ausgabe des "Apple Daily" - sie demonstrieren gegen die Maßnahmen der Behörden gegen die Zeitung.

Protestierende am 19. Juni mit einer Ausgabe des "Apple Daily" - sie demonstrieren gegen die Maßnahmen der Behörden gegen die Zeitung.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Die Zeitung "Apple Daily" und ihr Besitzer Jimmy Lai sind der pro-chinesischen Führung in Hongkong schon lange ein Dorn im Auge. Nachdem Lai im April in Haft muss, arbeitet seine Zeitung zunächst weiter. Nun holen die Behörden jedoch zum großen Schlag aus und das Ende der Zeitung naht.

Die pro-demokratische Zeitung "Apple Daily" des inhaftierten Chinakritikers Jimmy Lai steht nach der Razzia und dem Einfrieren von Vermögenswerten unter dem umstrittenen Sicherheitsgesetz kurz vor der Aufgabe. "Wir dachten, wir würden es bis zum Ende des Monats schaffen", sagte Lais Berater Mark Simon am Telefon am Sonntag zu Reuters. "Es wird einfach immer schwieriger. Es ist im Wesentlichen eine Sache von wenigen Tagen." Es sei unmöglich geworden, Bankgeschäfte zu tätigen. So könnten weder Reporter noch Händler oder sonstige Mitarbeiter bezahlt werden.

Der Herausgeber der Zeitung, Next Digital, werde am Montag eine Vorstandssitzung abhalten, um zu diskutieren, wie es weitergehen soll. Vergangene Woche waren bei einem Polizeieinsatz mit mehr als 500 Beamten insgesamt fünf führende Mitarbeiter von "Apple Daily" festgenommen und Computer beschlagnahmt sowie Vermögenswerte der Zeitung eingefroren worden. Die Durchsuchung der Zeitungsredaktion und die Verhaftung der Führungsriege waren von westlichen Regierungen, Menschenrechtsgruppen und Journalistenverbänden scharf kritisiert worden. Sie sehen in dem Schritt eine weitere Einschränkung der Pressefreiheit in Hongkong durch die Regierung in Peking.

Peking spricht von "Verbrechen"

China sagte, die Pressefreiheit könne kein "Schutzschild" sein, um Verbrechen zu begehen und bezeichnete die Kritik als "Einmischung". Die Behörden in der chinesischen Sonderverwaltungszone erklärten, die Zeitung habe zu internationalen Sanktionen gegen Hongkong und die Führung in Peking aufgerufen.

Die Zeitung und ihr inhaftierter Besitzer Jimmy Lai sind Peking wegen ihrer Unterstützung für die Demokratie-Bewegung in Hongkong und ihrer Kritik an der chinesischen Regierung seit Langem ein Dorn im Auge. Der "Apple Daily"-Besitzer und Aktivist Jimmy Lai sitzt bereits seit Längerem in Haft.

Quelle: ntv.de, als/rts/AFP

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