Politik

Tausende protestieren gegen Kögida Hooligans und Rechte marschieren in Köln

Teilnehmer der Anti-Islam-Bewegung Kögida

Teilnehmer der Anti-Islam-Bewegung Kögida

(Foto: dpa)

In Köln stehen sich am Abend rund 150 Sympathisanten des Pegida-Ablegers Kögida und etwa 6500 Gegendemonstranten gegenüber. Dem nur wenige hundert Meter langen Protestzug geht ein juristisches Gezerre voraus. Am Ende richten es die Kögida-Gegner.

Etwa 6500 Menschen haben am Abend in Köln gegen eine Kundgebung des islamfeindlichen Kögida-Bündnisses protestiert. Im Anschluss an den Aufzug von rund 150 Kögida-Demonstranten, darunter Hooligans und Mitglieder der rechten Partei Pro NRW, berichtete eine Polizeisprecherin von einem weitgehend friedlichen Verlauf. Es habe lediglich einige "kleine Handgreiflichkeiten" gegeben.

Kögida ("Köln gegen die Islamisierung des Abendlandes") war ursprünglich ein lokaler Ableger der Pegida-Bewegung. Deren Dresdner Leitung distanzierte sich allerdings jüngst von Kögida-Veranstaltungen und von Pro NRW. Bei einer ersten Kögida-Kundgebung am 5. Januar waren aus Protest gegen das islamfeindliche Bündnis die Beleuchtung des Kölner Doms und des Altstadtpanoramas am Rhein abgeschaltet worden. Am Mittwochabend verzichtete das Kölner Domkapitel auf ein solches Zeichen.

Stattdessen wurde jedoch über dem Nordportal der weltbekannten Kathedrale und in Sichtweite der am benachbarten Hauptbahnhof demonstrierenden Kögida-Anhänger ein großes Transparent angebracht. Die Aufschrift lautete: "Die Kirche verwirft jede Diskriminierung eines Menschen und jeden Gewaltakt gegen ihn um seiner Rasse und Farbe, seines Standes oder seiner Religion willen, weil dies dem Geist Christi widerspricht."

"Haut ab"

Dem Kögida-Aufzug war eine juristische Auseinandersetzung vorausgegangen. Der Kölner Polizeipräsident hatte zunächst den angemeldeten Marsch durch die Innenstadt verboten und zugleich den Kundgebungsort vom Bahnhofsvorplatz einige hundert Meter in Richtung Innenstadt verlegt. Das Kölner Verwaltungsgericht bestätigte das Verbot des Aufzugs, erlaubte jedoch die Kundgebung am ursprünglich geplanten Ort auf dem Bahnhofsvorplatz.

Kurz vor der Demonstration hob dann das Oberverwaltungsgericht Münster das Marsch-Verbot für die Kögida-Aktivisten auf. Daraufhin wurden die Sympathisanten des islamfeindlichen Bündnisses von starken Polizeikräften auf einen wenige hundert Meter langen Demonstrationsweg durch die Innenstadt geleitet. Gegendemonstranten begleiteten den Aufzug mit "Haut ab"- und "Nazis raus"-Rufen.

Quelle: ntv.de, ppo/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen