Politik

33 Tote bei Anschlägen IS-Bomben detonieren in Afghanistan

Menschen suchen Schutz nach einer zweiten Detonation.

Menschen suchen Schutz nach einer zweiten Detonation.

(Foto: REUTERS)

33 Menschen sterben bei den schwersten Bombenanschlägen in Afghanistan, seit die Nato sich aus dem Land zurückgezogen hat. Über 100 werden verletzt. Die Taliban distanzieren sich von der Tat, es ist das blutige Debüt einer anderen Terrormiliz in dem Land.

Beim schwersten Anschlag in Afghanistan seit dem Ende des Nato-Kampfeinsatzes sind Dutzende Menschen getötet worden. Ein Selbstmordattentäter riss im belebten Zentrum der ostafghanischen Provinzhauptstadt Dschalalabad mindestens 33 Menschen mit in den Tod, wie der Sprecher der Regierung der Provinz Nangarhar, Ahmad Sia Abdulsai, sagte. 96 weitere Menschen seien verletzt worden.

Die Taliban verurteilten den Anschlag und wiesen jede Verantwortung dafür zurück. Indes hat der afghanische Präsident Aschraf Ghani die Dschihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) für den Anschlag verantwortlich gemacht. Die IS-Kämpfer hätten sich zu dem "entsetzlichen Angriff" bekannt, sagte der Staatschef während eines Besuchs in der Provinz Badachschan im äußersten Nordosten des Landes.

Auch ein Mann, der sich als Sprecher des Islamischen Staats bezeichnete, sagte, die Gruppe habe das Attentat verübt. Dies stand zudem auch in einer E-Mail, die vermeintlich vom Islamischen Staat stammte. Zuvor hatte ein Sprecher im Namen der islamistischen Taliban jegliche Verantwortung für den Anschlag bestritten.

Erster größerer Anschlag des IS

Nach Angaben der Polizei sprengte sich ein Angreifer vor einer Bank in Dschalalabad, der Hauptstadt der Provinz Nangarhar, in die Luft. Zum Zeitpunkt der Explosion warteten demnach Staatsbedienstete und Zivilisten vor dem Geldinstitut auf die Auszahlung ihrer Gehälter.

Es war der tödlichste Anschlag seit November vergangenen Jahres. Sollten sich die Selbstbezichtigungen des Islamischen Staats als zutreffend erweisen, wäre es das erste größere Attentat dieser Gruppe in Afghanistan.

Afghanistans Armee und Polizei sind seit Januar selbst für die Sicherheit im Land verantwortlich. Zum Jahreswechsel war der Nato-geführte Isaf-Kampfeinsatz in Afghanistan nach 13 Jahren zu Ende gegangen. Am Folgeeinsatz "Resolute Support" zur weiteren Unterstützung der afghanischen Sicherheitskräfte durch Ausbildung und Beratung sind etwa 12.000 Soldaten aus 40 Staaten beteiligt, darunter bis zu 850 Bundeswehrsoldaten. Das größte Kontingent stellen die USA.

Quelle: ntv.de, bdk/AFP/dpa

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