Antwort auf Putins Bomben IS-Miliz köpft angeblich russischen Spion
02.12.2015, 22:31 UhrDas Video ist an Grausamkeit kaum zu überbieten: In fließendem Russisch droht ein Dschihadist Moskau mit Vergeltung für die Luftangriffe auf die Terrormiliz Islamischer Staat in Syrien. Dann schneidet er seiner Geisel den Kopf ab.
Der Islamische Staat (IS) hat ein neues Video veröffentlicht, in dem die Exekution einer Geisel zu sehen ist. Die Terrormiliz behauptet, es handele sich bei dem Mann um einen russischen Spion, der vorgab, sich den Dschihadisten anschließen zu wollen. Bei dem IS-Kämpfer, der die Geisel enthauptet, soll es sich nach CNN-Informationen möglicherweise um einen Tschetschenen handeln. Im Video spricht er auf Russisch Drohungen gegen Präsident Wladimir Putin aus.
Die Luftschläge der russischen Armee auf Stellungen der Terrormiliz in Syrien hätten den IS "nur stärker und entschlossener gemacht", sagt er in dem Clip. An das russische Volk gewandt, droht der Kämpfer, niemand würde noch "Frieden in seinem Heim" finden können. "Wir werden eure Söhne ermorden - für jeden Sohn, den ihr hier getötet habt. Und wir werden für jedes Haus, das ihr hier zerstört, eure Häuser zerstören."
Bisher konnte das Videomaterial nicht eindeutig verifiziert werden. Auch, ob es sich bei der ermordeten Geisel tatsächlich um einen russischen Spion handelt, ist bisher weder vom russischen Geheimdienst (FSB) noch vom Außenministerium in Moskau offiziell bestätigt worden. Ramsan Kadyrow, Präsident der Teilrepublik Tschetschenien, hatte allerdings in einem Interview mit der Agentur Interfax behauptet, Russlands Geheimdienst habe tatsächlich ein Netzwerk an Spionen innerhalb des IS aufgebaut. "Das erlaubt uns, die Bewegungen von Personen nachzuvollziehen, die für uns von Interesse sind", so Kadyrow.
Russland steht im Fokus des IS
Seit September fliegt Russland Luftangriffe in Syrien. Seither ist das Land immer wieder in den Fokus des IS geraten. Sollte sich die Echtheit des Videos bestätigen, wäre es eine weitere brutale Antwort auf das russische Eingreifen in den Krieg. Bereits im Januar hatte der IS einen Videoclip veröffentlicht, auf dem ein offensichtlich minderjähriger Junge zwei männlichen Geiseln in den Kopf schießt. Auch diese Männer sollen laut CNN Russen gewesen sein.
Zudem hatte der russische Geheimdienst nach eigenen Angaben erst Mitte Oktober einen Terroranschlag auf den Nahverkehr in Moskau verhindert. Ein Gericht erließ Haftbefehl gegen drei Männer, die aus Tschetschenien stammen. Und auch der Absturz einer russischen Passagiermaschine Ende Oktober über dem Sinai soll auf das Konto der IS-Terroristen gehen.
Quelle: ntv.de, jug/rts