Politik

Irakische Armee überrannt IS erobert Provinzmetropole Ramadi

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Im Kampf um die Provinzhauptstadt Ramadi gelingt es den irakischen Regierungstruppen nicht, den Islamischen Staat zurückzudrängen. Nach zweitägigen Kämpfen bringt die Terrormiliz die Metropole unter Kontrolle. Die Regierung mobilisiert nun schiitische Kampfeinheiten.

Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat nach eigenen Angaben die irakische Stadt Ramadi vollständig unter ihre Kontrolle gebracht. In dschihadistischen Internetforen hieß es, die "Soldaten des Kalifats haben die ganze Stadt Ramadi gesäubert". Dutzende irakische Sicherheitskräfte seien getötet worden und hunderte "Abtrünnige" geflohen. Als Abtrünnige bezeichnet der IS Angehörige sunnitischer Stämme, die mit der Regierung in Bagdad verbündet sind.

Zuvor hatte der Sprecher des Gouverneurs der Provinz Anbar, deren Hauptstadt Ramadi ist, mitgeteilt, dass IS-Kämpfer die Kommandozentrale der irakischen Sicherheitskräfte in der Stadt eingenommen hätten. Bei den Kämpfen seien in den vergangenen zwei Tagen schätzungsweise insgesamt rund 500 Zivilisten und Sicherheitskräfte getötet worden, sagte Muhannad Haimur.

Der irakische Regierungschef Haider al-Abadi forderte die Sicherheitskräfte in Ramadi auf, "ihre Positionen zu halten" und dem IS es "nicht zu erlauben, weitere Sektoren einzunehmen". Al-Abadi kündigte Luftunterstützung und Verstärkung durch schiitische paramilitärische Gruppen an.

Herber Rückschlag für Regierungstruppen

Zuletzt hatten IS-Einheiten das Hauptquartier der Regierung in Ramadi erobert, nachdem sie mit einer neuen Offensive auf die Hauptstadt der Provinz Anbar im Westen des Irak begonnen hatten. Die Regierung in Bagdad kämpft seit Monaten gegen die IS-Miliz, die im Juni vergangenen Jahres nördlich und westlich von Bagdad eine Offensive gestartet hatte.

Der Fall Ramadis ist dabei ein herber Rückschlag für die Regierungstruppen. In Syrien wurde die IS-Miliz unterdessen nach blutigen Kämpfen um die antike Oasenstadt Palmyra zurückgeschlagen. Bei erbitterten Gefechten zwischen Truppen des syrischen Machthabers Baschar al-Assad und der Terrormiliz starben nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte Dutzende Kämpfer beider Seiten.

Quelle: ntv.de, cri/AFP

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