Entlastung für Mieter Jobcenter übernehmen einmalig Heizkostennachforderungen
26.02.2024, 18:13 Uhr Artikel anhören
Der Präsident des Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, Gedaschko, kritisiert eine "totale Intransparenz" bei der Fernwärmeversorgung.
(Foto: picture alliance / dpa)
Im Vergleich zum Beginn der Energiekrise drehen die Deutschen ihre Heizungen wieder stärker auf. Das kann teuer werden, da die Heizkosten weiterhin höher als im Vorkrisenzeitraum sind. Nun gibt der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft einen nützlichen Rat.
Der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) hat darauf hingewiesen, dass bei finanziellen Schwierigkeiten von Mieterinnen und Mietern das Jobcenter einmalig die Kosten durch hohe Nachforderungen für das Heizen übernimmt. "Insbesondere bei Mietwohnungen, die mit Fernwärme versorgt werden, gehen die Nachforderungen der Versorger teilweise in vierstellige Beträge", erklärte GdW-Präsident Axel Gedaschko.
Wer das nicht zahlen kann, könne eine Kostenübernahme beim Jobcenter beantragen. Betroffene Mieterinnen und Mieter erhielten dann Bürgergeld für den Monat der finanziellen Überlastung, so Gedaschko. Wichtig sei dabei, dass der Antrag in dem Monat gestellt werde, in dem die Ausgaben für das Heizen angefallen sind. "Bis Ende 2023 hatten Mieter dafür noch drei Monate Zeit - das ist ab diesem Jahr mit der kürzeren monatlichen Frist anders."
Forderung nach mehr Transparenz
Der Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft kritisierte eine "totale Intransparenz" bei der Fernwärmeversorgung. Mieterinnen und Mieter erfahren demnach nicht, wie sich die Kosten zusammensetzen und wie teils extrem hohe Nachforderungen zustande kommen. Häufig gebe es vor Ort auch nur einen Fernwärmeanbieter, sodass monopolartige Strukturen bestünden. "Das muss sich dringend ändern", forderte Gedaschko.
Die Wohnungswirtschaft fordere seit langem eine gesetzlich vorgegebene Kostentransparenz und eine Preiskontrolle. "Nur so werden sich horrende Summen bei den Betriebskosten-Nachzahlungen für Mieter künftig wirksam verhindern lassen", erklärte Gedaschko. Die Energiewirtschaft hatte kürzlich eine Preisvergleichsplattform für Fernwärme ab April angekündigt.
Quelle: ntv.de, mes/AFP