Politik

1500 Mann und Drohnen Kiew fordert mehr OSZE-Beobachter an

Petro Poroschenko wünscht sich mehr Unterstützung durch die OSZE. Es sollen mehr Beobachter kommen und auch unbemannte Flugzeuge.

Petro Poroschenko wünscht sich mehr Unterstützung durch die OSZE. Es sollen mehr Beobachter kommen und auch unbemannte Flugzeuge.

(Foto: REUTERS)

200 OSZE-Mitarbeiter reichen nicht, um die Waffenruhe in der Ostukraine zu überwachen. Präsident Poroschenko bittet die Organisation deshalb, die Zahl nahezu zu verachtfachen. Rund um Donezk und Luhansk gibt es weiter viele Tote - trotz Waffenruhe.

Zur Überwachung der brüchigen Waffenruhe in der Ostukraine sind aus Sicht der Führung in Kiew deutlich mehr Beobachter nötig. Präsident Petro Poroschenko hat deshalb die Botschafter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) gebeten, mindestens 1500 Mitarbeiter ins Konfliktgebiet zu schicken. Bislang war die OSZE mit rund 200 Beobachtern vertreten. Eine Ausweitung auf 500 ist angekündigt.

Zudem sollen Drohnen zum Einsatz kommen. Zwei trafen schon am Montag in Kiew ein. Poroschenko zufolge soll die Lieferung von mindestens 29 unbemannten Fluggeräten bis zum 13. Oktober abgeschlossen sein.

Nach tagelangen Kämpfen bei der Separatistenhochburg Donezk gab es auch im benachbarten Luhansk wieder Tote und Verletzte. Mindestens drei Zivilisten seien bei Artilleriebeschuss in den vergangenen 24 Stunden getötet worden, teilte die Gebietsverwaltung mit. In Donezk starben im selben Zeitraum nach Behördenangaben vier Menschen bei Gefechten. Mehrere wurden verletzt.

Fast 100 Tote trotz Waffenruhe

Regierungstruppen und prorussische Separatisten kämpfen auch weiter um den Flughafen von Donezk. Das ukrainische Militär wehrte nach eigenen Angaben einen Angriff der Aufständischen ab. Die Armee hält dort seit Wochen das alte Terminalgebäude besetzt. Auch in der Nähe der Orte Mariupol, Stschastje und Debalzewo gerieten Soldaten demnach unter Beschuss. Mindestens fünf Armeeangehörige wurden getötet, wie der Sicherheitsrat in Kiew mitteilte. Auch die Aufständischen berichteten von Toten in ihren Reihen.

Russland rief die Führung in Kiew auf, den Beschuss in Donezk einzustellen. Zudem bezeichnete das Außenministerium in Moskau die Ermittlungen zum Tod eines Rote-Kreuz-Mitarbeiters in der Stadt als nicht ausreichend. Das Thema werde von Kiew totgeschwiegen, hieß es. Der 38-jährige Schweizer war vergangene Woche bei einem Angriff auf das Donezker Büro des Roten Kreuzes ums Leben gekommen.

Seit Beginn der Waffenruhe am 5. September seien bei Gefechten zwischen Armee und Aufständischen mehr als 60 Militärangehörige und 32 Zivilisten getötet worden, teilten das ukrainische Außenministerium und die Führung der "Anti-Terror-Operation" mit. Möglicherweise sind die Opferzahlen aber höher, denn fast täglich berichteten örtliche Behörden, Militär und Separatisten in den vergangenen Wochen von Toten durch Artilleriebeschuss und Kämpfe.

Quelle: ntv.de, nsc/dpa

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