Vertretungen in Türkei geschlossen "Konkrete Hinweise" auf Terrorangriff
17.03.2016, 08:51 Uhr
Deutsche diplomatische Vertretungen in der Türkei sind vorübergehend geschlossen. Außenminister Steinmeier spricht von einer "sehr konkreten" Bedrohung durch einen bevorstehenden Anschlag.
Die deutschen Vertretungen in der Türkei sind wegen konkreter Hinweise auf geplante Terroranschläge geschlossen worden. "Gestern Abend erreichten unsere Sicherheitsbehörden einige sehr konkrete und sehr ernstzunehmende Hinweise, dass terroristische Attntate gegen unsere deutschen Vertretungen innerhalb der Türkei vorbereitet seien", sagte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier. Er habe daraufhin entschieden, dass die deutsche Botschaft in Ankara, das Generalkonsulat in Istanbul und die deutschen Schulen in beiden Städten geschlossen bleiben. Das Auswärtige Amt rief Reisende auf seiner Internetseite zu erhöhter Vorsicht auf.
In einer E-Mail an Bundesbürger hatte das Konsulat vorher bereits von "nicht abschließend überprüfbaren Warnhinweis" gesprochen. "Bitte meiden Sie die Umgebung des Generalkonsulats." Die diplomatische Vertretung liegt in der Nähe des Taksim-Platzes. Die deutsche Schule ist etwa eineinhalb Kilometer Luftlinie entfernt an der Fußgängerzone Istiklal Caddesi.
In Istanbul hatte im Januar ein Selbstmordattentäter 12 deutsche Touristen mit in den Tod gerissen. Die Tat wurde dem sogenannten Islamischen Staat zugerechnet. In Ankara waren am Sonntag bei einem Anschlag 37 Menschen getötet worden. Für diese Tat machte die Regierung die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK verantwortlich.
Die deutsche Botschaft in Ankara hatte Bundesbürger am Dienstag vor neuen Anschlägen in der Hauptstadt gewarnt und sie aufgefordert, "unmittelbar nach Hause zu gehen". Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan kündigte am Mittwoch an, demokratische Werte dem Kampf gegen den Terrorismus unterordnen und Terroristen künftig mit der "Eisenfaust" bekämpfen zu wollen.
Quelle: ntv.de, chr/dpa