Öl-Stadt Kirkuk attackiert Kurden wehren IS-Großangriff ab
30.01.2015, 16:48 Uhr
Die Stadt wird von kurdischen Peschmerga-Einheiten verteidigt.
(Foto: AP)
Die Dschihadisten kommen im Morgengrauen: Der IS überrumpelt die Öl-Stadt Kirkuk mit einem Großangriff. Im Zentrum detoniert eine Autobombe, während die Kämpfe an drei Fronten im Süden der Stadt beginnen. Doch die Kurden wehren den Angriff erfolgreich ab.
Mit Unterstützung der US-Luftwaffe haben kurdische Einheiten einen Großangriff von Kämpfern der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) im Nordirak zurückgeschlagen. Nach Angaben des Gouverneurs der Provinz Kirkuk griffen die Dschihadisten in der Nacht südlich und westlich der Stadt Kirkuk an. Der Angriff sei schließlich mit Hilfe der US-Luftwaffe zurückgeschlagen worden.
Mit Autobomben und Selbstmordattentätern habe die Terrormiliz den Großangriff auf Kirkuk im Nordirak begonnen. Nach Angaben aus kurdischen Peschmergakreisen wurden dabei ein Brigadegeneral der kurdischen Peschmerga sowie fünf weitere Soldaten getötet. Mindestens 40 kurdische Kämpfer seien verletzt worden. Ein Korrespondent des Nachrichtenportals "Rudaw" berichtete ebenfalls von der Attacke, bei der auch mindestens drei IS-Milizionäre getötet worden seien.
Kirkuk mit etwa einer Million überwiegend kurdischen Einwohnern ist ein Zentrum der irakischen Erdöl-Industrie. Seit sich die irakische Armee im vergangenen Jahr angesichts der Angriffe des IS zurückgezogen hat, verteidigen kurdische Peschmerga-Einheiten die Stadt. Die Dschihadisten hatten die Attacken laut kurdischen Medien bei dichtem Nebel an drei Fronten vor allem im Süden Kirkuks gestartet mit dem Ziel, die Stadt zu erobern.
Lage "unter Kontrolle"
Ein Korrespondent der Nachrichtenagentur "Basnews" sagte, dass Hunderte kurdische Bewohner Kirkuks sich nach Beginn der Angriffe bewaffnet hätten und den Peschmergasoldaten an den Fronten zu Hilfe geeilt seien. Zugleich sei eine Ausgangssperre verhängt worden. Die Lage sei nun "unter Kontrolle", hieß es vonseiten der Peschmerga.
Auch in anderen Teilen des Iraks kam es zu neuer Gewalt. Bei zwei Bombenanschlägen in der Hauptstadt Bagdad starben nach Angaben aus Sicherheitskreisen mindestens 18 Menschen. In der den Schiiten heiligen Stadt Samarra wurden bei einem Angriff von Selbstmordattentätern drei Mitglieder der Sicherheitskräfte getötet, wie die Polizei mitteilte. Ein weiterer Selbstmordanschlag sei nach Kämpfen mit der sunnitischen IS-Milizionären vereitelt worden.
Quelle: ntv.de, fma/dpa/rts