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Vor Protesttag am Mittwoch Lauterbach lehnt Honorarplus für Apotheker ab

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Die Apotheker verlangen, die Honorare für verschreibungspflichtige Arzneimittel von 8,35 Euro auf 12 Euro pro Packung anzuheben.

Die Apotheker verlangen, die Honorare für verschreibungspflichtige Arzneimittel von 8,35 Euro auf 12 Euro pro Packung anzuheben.

(Foto: picture alliance/dpa)

Noch bevor am Mittwoch die Apotheken ihren Protesttag starten, winkt der Gesundheitsminister ab. Für die geforderten höheren Honorare gebe es keinen Spielraum. Lauterbach verweist auf das Milliardendefizit der Krankenversicherung und drohende Beitragserhöhungen ab 2024.

Vor dem Protesttag der Apotheken am morgigen Mittwoch hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach deren Forderung nach höheren Honoraren eine Absage erteilt. Er habe natürlich Verständnis dafür, dass die Apotheken auf ihre Honorarwünsche und auf andere Probleme hinwiesen, sagte der SPD-Politiker in Berlin. Er sehe für Honorarerhöhungen aber keinen Spielraum, fügte er mit Verweis auf die Finanzsituation der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hinzu. Diese erwarte ein Defizit und es stehe eine Erhöhung der Beitragssätze bevor. "Ich verstehe, dass die Apotheken gerne eine Honorarerhöhung hätten, aber in Ermangelung von Steuermitteln und bei steigenden Beitragssätzen haben wir im Moment leider die Spielräume nicht dafür (...)."

Die Apothekerverbände haben einen Zehn-Punkte-Forderungskatalog aufgestellt und verlangen unter anderem eine Anhebung der Honorare für verschreibungspflichtige Arzneimittel von 8,35 Euro auf 12 Euro pro Packung. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, wollen Apotheker am Mittwoch schließen und die Versorgung über Notdienstapotheken aufrechterhalten.

FDP kritisiert Beitragserhöhung

Wegen eines drohenden Milliardenlochs könnten Lauterbach zufolge die Beiträge für die gesetzlichen Krankenversicherungen 2024 erneut steigen. Der Bundesgesundheitsminister sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, Finanzminister Christian Lindner habe klargemacht, dass die Steuerzuschüsse aus dem Bundeshaushalt nicht erhöht werden könnten. Der SPD-Politiker fügte hinzu: "Mit mir wird es keine Leistungskürzungen geben. Der Beitragssatz zur Gesetzlichen Krankenversicherung wird daher im nächsten Jahr erneut leicht steigen müssen."

Aus der Ampel-Koalition kamen prompt Forderungen, auf andere Weise gegenzusteuern. FDP-Fraktionsvize Christoph Meyer sagte, in einer wirtschaftlich schwierigen Zeit Menschen und Betrieben Mehrbelastungen aufzubürden, sei der falsche Weg. Der Gesundheitsminister müsse durch strukturelle Reformen bei den Krankenversicherungen und Leistungen sowie mit mehr Digitalisierung höhere Beiträge vermeiden. "Das ist seine Aufgabe."

Quelle: ntv.de, mau/dpa

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