Politik

Abstimmung kein Problem Lukaschenko: Für Atomwaffeneinsatz genügt Anruf bei Putin

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Schon in wenigen Tagen wird Belarus russische Atomwaffen im Land haben, sagt Machthaber Lukaschenko und nennt dabei einen etwas anderen Zeitplan als zuvor der Kreml-Chef. Die Kontrolle bleibe zwar bei Russland, aber eine Zustimmung für einen Einsatz wäre ein Leichtes.

Der Machthaber in Belarus, Alexander Lukaschenko, hat dem Westen mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht. Im Kriegsfall könne er dazu jederzeit Russlands Präsident Wladimir Putin anrufen, sagte Lukaschenko im russischen Fernsehen. "Was soll das für ein Problem sein, so einen Schlag abzustimmen? Das ist überhaupt keine Frage." Er führte weiter aus, dass Belarus nun bereit sei, die Sprengköpfe aufzunehmen und fügte hinzu: "Es könnte nur ein paar Tage dauern, bis wir bekommen, was wir verlangt haben, und sogar noch ein bisschen mehr."

Putin hatte im März die Stationierung russischer Atomwaffen in Belarus angekündigt, dabei aber gesagt, die Planung zur Unterbringung der Waffen "wird am 7. oder 8. Juli abgeschlossen sein". Daraufhin werde die Stationierung der Atomwaffen beginnen. Diese blieben aber unter Kontrolle Russlands, versicherte der Kremlchef. Die Atomwaffen würden gebraucht, um Belarus vor einem Angriff zu schützen. Seit Jahren versuche der Westen, das Land auseinanderzureißen, behauptete Lukaschenko. Doch mit Atomwaffen sei Belarus nicht mehr angreifbar.

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"Die Bomben sind dreimal so leistungsstark wie die Bomben in Hiroshima und Nagasaki", sagte der seit 1994 in Minsk herrschende 68-Jährige. "Etwa eine Million Menschen stirbt sofort. Gott bewahre uns davor, diese Waffe einzusetzen", sagte Lukaschenko.

Belarus ist der engste Verbündete Russlands und hat auch sein Territorium für den russischen Angriff auf die Ukraine zur Verfügung gestellt. Das Land erhält nach der freiwilligen Abgabe seiner Atomwaffen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion erstmals seit den 1990er-Jahren wieder nukleare Raketen. Stationiert werden sollen Iskander-Raketen, die mit Atomsprengköpfen bestückt werden können. Auch mehrere belarussische Kampfflugzeuge wurden demnach auf die neuen Waffen umgerüstet.

Quelle: ntv.de, ysc/dpa

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