Waffen und Munition gefunden Marokko deckt IS-Zelle auf
22.03.2015, 21:10 Uhr
Nach dem Anschlag in Tunis gab es im marokkanischen Rabat eine Solidaritätsdemo für die Opfer.
(Foto: dpa)
Die Angst vor einer Ausbreitung der Terrormiliz Islamischer Staat in den Maghreb ist groß. Nach dem Anschlag von Tunis ergreifen marokkanische Sicherheitskräfte nun IS-Kämpfer, die Anschläge auf Politiker, Militärs und Zivilisten planten.
Wenige Tage nach dem blutigen Attentat auf das Nationalmuseum in der tunesischen Hauptstadt Tunis haben die marokkanischen Behörden eine Terrorzelle der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) ausgehoben. Bei Durchsuchungen in der Nähe der Stadt Agadir seien Waffen und große Mengen Munition gefunden worden, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur MAP Angaben des Innenministeriums in Rabat. Die Waffen seien für Anschläge auf "Politiker, Militärs oder Zivilisten" bestimmt gewesen.
Die neu gebildete Gruppe von Spezialermittlern machte den Angaben zufolge Razzien in mehreren Städten, darunter Agadir, Tanger und Marrakesch sowie in Ain Harouda in der Nähe von Casablanca. Über die Zahl der Festnahmen gab es zunächst keine genaueren Angaben.
Mitglieder der enttarnten Terrorzelle hätten dem IS ihre Treue geschworen und marokkanische Sicherheitskräfte zum Ziel von Anschlägen machen wollen. Nach offiziellen Angaben sind zwischen 1500 und 2000 Marokkaner nach Syrien oder in den Irak gezogen, um dort für den IS zu kämpfen.
Im Maghreb wächst die Furcht vor schweren islamistischen Anschlägen, seit am vergangenen Mittwoch bewaffnete Dschihadisten am Bardo-Museum inmitten des Regierungsviertels von Tunis 21 Menschen töteten, darunter 20 ausländische Touristen. Die zwei Attentäter wurden von der Polizei erschossen, nach einem möglichen dritten Tatbeteiligten wird gefahndet.
Quelle: ntv.de, mli/AFP