Politik

Ägypten drängt Israel und Hamas Medien munkeln über Waffenruhe in Gaza

Israelische Medien berichten über einer mögliche Waffenrufe, Ministerpräsident Netanjahu spricht von von einem Krieg über den September hinaus.

Israelische Medien berichten über einer mögliche Waffenrufe, Ministerpräsident Netanjahu spricht von von einem Krieg über den September hinaus.

(Foto: REUTERS)

Gibt es doch Hoffnung für eine längere Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen? Israelische Medien wollen von einer neuen Verhandlungsoffensive der Ägypter erfahren haben. Minsterpräsident Netanjahu äußert aber ganz anderes.

Israelische Medien berichten über eine mögliche neue Waffenruhe mit den militanten Palästinensergruppen. Dafür gibt es bisher jedoch keine offizielle Bestätigung. Die israelische Nachrichtenseite "Walla" etwa schreibt unter Berufung auf Sicherheitskreise, Kairo könnte noch am Abend eine mindestens einmonatige Feuerpause ausrufen.

In einem ersten Schritt könnte Ägypten dem Bericht zufolge den Rafah-Grenzübergang zum Gazastreifen für den Personenverkehr öffnen. Im Gegenzug für einen Stopp der Angriffe aus dem Gazastreifen mit Raketen und Mörsergranaten würde Israel dann schrittweise die Fischereizone vor der Küste von Gaza ausweiten und den Warenübergang Kerem Schalom öffnen, heißt es.

Zu den neuen Waffenruhe-Berichten teilte Isat al-Rischek, Funktionär der radikal-islamischen Hamas, mit: "Es gibt nichts Neues. Wenn es irgendeine Entwicklung geben sollte, werden wir es direkt mitteilen."

Israel bombardiert 16 Ziele in Gaza

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu stieß allerdings in eine ganz andere Richtung als die Berichte über eine mögliche neue Waffenruhe hoffen lassen. Er sagte, die Offensive werde andauern, "bis ihre Ziele erreicht sind". Israel sei darauf vorbereitet, "dass der Kampf auch nach dem 1. September weitergeht".

Die israelische Luftwaffe griff in der Nacht 16 Ziele in dem Küstenstreifen am Mittelmeer an. Binnen 24 Stunden seien 65 Ziele bombardiert worden, sagte eine Armeesprecherin in Tel Aviv. 13 aus dem Gazastreifen abgefeuerte Raketen seien in offenem Gelände vor allem im Grenzgebiet eingeschlagen.

Auch im Großraum Tel Aviv heulten am Morgen zweimal die Warnsirenen, Menschen eilten in Schutzräume. Nach Angaben der Armee handelte es sich aber um einen Fehlalarm. Am Sonntagabend zerstörte die Luftwaffe nach eigenen Angaben eine Abschussrampe, von der aus eine Rakete auf Jerusalem abgefeuert worden war.

Jetzt mehr als 2100 Tote

Israel ist erklärtermaßen erst nach einer Waffenruhe zu neuen Verhandlungen über die Zukunft des Gazastreifens bereit. Auch Ägypten fordert, vor neuen Gesprächen müssten die Waffen schweigen. Vor einer Woche waren Waffenruhe-Gespräche in Kairo nach einer mehr als einwöchigen Feuerpause gescheitert. Israels Armee teilte mit, der Palästinenser hätten die Waffenruhe mit Raketenangriffen gebrochen, Hamas dementierte dies. Die Palästinenser warfen Israel hingegen vor, durch Kompromisslosigkeit eine Einigung torpediert zu haben. Die Hamas fordert unter anderem eine Aufhebung der Blockade des Gazastreifens sowie die Freilassung von Häftlingen.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor sieben Wochen sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza mehr als 2120 Palästinenser getötet und mehr als 10.850 weitere verletzt worden. Unter den Toten seien Angehörige von 90 Familien. Auf israelischer Seite sind bislang 64 Soldaten und 4 Zivilisten getötet worden, Hunderte mussten medizinisch behandelt werden.

Quelle: ntv.de, nsc/dpa

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