Politik

"Es ist eine schwierige Aufgabe" Merkel: Aufnahmestopp kommt nicht in Frage

Merkel räumt ein, dass die Flüchtlingsströme eine "Riesen-Herausforderung" seien.

Merkel räumt ein, dass die Flüchtlingsströme eine "Riesen-Herausforderung" seien.

(Foto: picture alliance / dpa)

Schafft sie das? Im Fernsehen möchte Kanzlerin Merkel die Deutschen von ihrem Flüchtlingskurs überzeugen. Aufnahmestopp? Nein. "Riesen-Herausforderung"? Ja.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat ihre Kritiker in die Schranken gewiesen und sich für eine unbegrenzte Aufnahme von Flüchtlingen ausgesprochen. "Wir schaffen das, davon bin ich ganz fest überzeugt", sagte die CDU-Vorsitzende in der ARD. "Stellen sie sich mal vor, wir würden alle mit einander erklären: Wir schaffen es nicht. Und dann?", machte Merkel klar, dass ein Aufnahmestopp für sie nicht in Frage komme. Sie wies damit Forderungen unter anderem des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer zurück.

Auf die Frage, ob sie bei einem persönlichen Scheitern die Konsequenz ziehen und zurücktreten würde, ging Merkel nicht ein. Sie stelle sich diese Frage nicht, sagte sie. Sie sei optimistisch und entschlossen, für die Lösung des Problems "so hart zu arbeiten, wie ich es nur kann". Die Menschen "sollen schon wissen, wer ihre Kanzlerin ist", sagte Merkel.

Fluchtursachen bekämpfen

Merkel räumte ein, dass die Flüchtlingsströme eine "Riesen-Herausforderung" seien. Deshalb gelte es nun, die Prozesse besser zu machen. Unter anderem müssten die Kommunen besser unterstützt werden, sagte Merkel.  "Ich sage auch: Es ist eine schwierige Aufgabe. Vielleicht die schwierigste seit der Wiedervereinigung."

Deutschland könne diese Aufgabe jedoch nicht alleine stemmen, es brauche eine Kraftanstrengung der Europäischen Union und der Länder jenseits der EU, sagte Merkel. Fluchtursachen müssten bekämpft werden, die Verteilung der Flüchtlinge in Europa müsse gerechter werden.

Zur anhaltenden Kritik Seehofers sagte Merkel, der bayerische Ministerpräsident gebe etwas wieder, was andere Leute auch dächten: "Sie wissen nicht, was morgen ist. Das sehe ich auch so", sagte Merkel. Sie aber sei die Kanzlerin in Deutschland und versuche, "nicht etwas zu versprechen, was ich morgen nicht halten kann".

Damit ging Merkel Seehofer direkt an. Der bayerische Landeschef geht nahezu jeden Tag mit neuen Ideen an die Öffentlichkeit, deren Umsetzung allerdings nicht in seiner Macht stehen.

Quelle: ntv.de, bad/DJ/dpa

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