Neue Sanktionen gegen Russland? Merkel telefoniert mit Obama
18.03.2015, 23:26 Uhr
Transatlantischer Abstimmung: Wie weiter mit Russland? Und was passiert mit Griechenland? (Archivbild).
(Foto: picture alliance / dpa)
Zwischen Berlin und Washington herrscht Einigkeit: Der Westen will die vereinbarte Waffenruhe im Osten der Ukraine notfalls durch anhaltende Sanktionen durchsetzen. Am Rande geht es zwischen Kanzlerin und US-Präsident auch um Griechenland.
US-Präsident Barack Obama und Bundeskanzlerin Angela Merkel haben in einem Telefonat über die Sanktionen gegen Russland im Rahmen des Ukraine-Konflikts gesprochen. Diese dürften nicht gelockert werden, bevor Moskau die Bedingungen des Minsker Abkommens erfüllt habe, teilte das Weiße Haus mit.
Merkel und Obama zeigten sich in dem Gespräch zudem einig, dass das Minsker Abkommen "vollständig und zügig" umgesetzt werden müsse. Beide sprachen auch darüber, dass die krisengeschüttelte Ukraine weiterhin finanziell unterstützt werden müsse.
Obama und Merkel befassten sich außerdem auch mit den jüngsten Entwicklungen in Griechenland. Der Präsident und die Kanzlerin hätten über die Bemühungen gesprochen, hieß es aus Washington, zu einer "pragmatischen Einigung zu kommen, die auf die jüngsten Reformen aufbaut und das Land zurück zu Wachstum im Euro-Raum führt."
Gespräche mit Athen "auf Eis"?
Von den Verhandlungen mit Griechenland erreichen unterdessen beunruhigen Berichte die Öffentlichkeit: Die Gespräche zwischen der griechischen Regierung und den internationalen Geldgebern über die weitere Zusammenarbeit sind angeblich vorerst gescheitert. Politische Kreise in Athen hätten einem Bericht des "Handelsblatt" zufolge am Abend bestätigt, dass die Gespräche "auf Eis" gelegt worden seien.
Athen zeige keinerlei Kooperationsbereitschaft, berichteten Vertreter von EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) nach Angaben des Blattes nach einer Telefonschalte mit dem Finanzministerium in Griechenland. Zudem habe die Regierung in Athen ohne Rücksprache neue Staatsausgaben beschlossen und verstoße damit gegen Vereinbarungen.
Damit sei die Chance, die Auflagen des laufenden Hilfsprogramms bis Ende April zu erfüllen, nur noch gering, heißt es. Die Griechen hätten die Troika-Institutionen "wieder vor die Tür gesetzt", berichtete das "Handelsblatt".
Quelle: ntv.de, mmo/dpa