Strategietreffen in der CDU Merkel will offenbar 2017 antreten
01.08.2015, 09:05 Uhr
Im September 2013 feierte Merkel den Wahlsieg der Union bei der Bundestagswahl.
(Foto: picture alliance / dpa)
Tut sie's oder doch nicht? Kanzlerin Merkel führt regelmäßig Listen der beliebtesten Politiker an. Unklar ist aber, ob sie noch einmal bei einer Bundestagswahl antritt. Laut einem Medienbericht ist die Entscheidung bereits gefallen.
Bundeskanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel hat sich offenbar entschieden, bei der Bundestagswahl 2017 noch einmal anzutreten. Bei einem Strategietreffen mit CDU-Generalsekretär Peter Tauber und dem Bundesgeschäftsführer der Partei, Klaus Schüler, habe sie bereits besprochen, wer für die Kampagne der Union in gut eineinhalb Jahren zuständig sein soll, berichtete der "Spiegel". In der CDU-Zentrale hieß es: "Nicht jede Meldung im Sommerloch ist es wert, kommentiert zu werden."
Laut "Spiegel" soll keine externe Kampagne für die Wahlkampfführung geben, wie sie einst der frühere SPD-Bundesgeschäftsführer Franz Müntefering für Gerhard Schröder gegründet hatte. Stattdessen solle die Kampagne vom Konrad-Adenauer-Haus aus geführt werden.
Als Ergebnis der Unterredung seien schon erste Helfer angesprochen worden. Mit CSU-Chef Horst Seehofer habe die CDU-Vorsitzende vor einigen Wochen strategische Fragen des Wahlkampfs erörtert. Seehofer sei dafür, dass die Union eine absolute Mehrheit als Wahlziel ausgebe. Merkel habe sich dazu allerdings skeptisch gezeigt, schrieb der "Spiegel".
Gabriel weit abgeschlagen
Intern habe sie erklärt, sie werde die Entscheidung über eine erneute Kandidatur offiziell erst Anfang 2016 bekannt geben. Unklar sei offenbar noch, ob Merkel eine Kandidatur für die gesamte Legislaturperiode anstrebe.
Laut dem wöchentlichen stern-RTL-Wahltrend liegt Merkel derzeit bei der Kanzlerpräferenz weiter weit vor SPD-Chef Sigmar Gabriel. Bei einer Direktwahl würden sich 56 Prozent der Wähler für die CDU-Amtsinhaberin entscheiden, nur 14 Prozent für Gabriel. Der schleswig-holsteinische Regierungschef Torsten Albig hatte vor einer Woche in der SPD für Aufregung mit seiner Bemerkung gesorgt, dass seine Partei auf einen eigenen Kanzlerkandidaten verzichten könnte.
Gabriel hat mit erheblichen Vorbehalten aus den eigenen Reihen zu kämpfen. Lediglich eine Minderheit von 35 Prozent der SPD-Mitglieder hielten ihn mit Blick auf die Bundestagswahl 2017 für den geeigneten Kanzlerkandidaten, ergab eine "Forsa"-Studie im Auftrag des "Stern". 56 Prozent seien der Ansicht, es gäbe bessere Kandidaten.
Quelle: ntv.de, mli/dpa