Dialog in Grenzdorf anberaumt Nordkorea bittet den Süden um Gespräche
20.11.2015, 07:39 Uhr
An der Grenze in Panmunjom stehen sich nord- und südkoreanische Soldaten gegenüber.
(Foto: picture alliance / dpa)
Nordkorea geht einen Schritt auf Südkorea zu und willigt in Gespräche ein. Damit antwortet das kommunistische Regime auf einen Vorschlag aus Seoul. Zwischen den Staaten hatte es in den vergangenen Monaten wieder militärische Spannungen gegeben.
Nordkorea hat dem Süden am Freitag die Aufnahme von Gesprächen angeboten. Bei einem Treffen auf Arbeitsebene am nächsten Freitag im Grenzdorf Panmunjom soll demnach ein Dialog eingeleitet werden, um das Verhältnis der Bruderstaaten zu verbessern.
Das kommunistische Regime ging damit auf Vorschläge des Südens ein, vorbereitende Verhandlungen für Gespräche zwischen den Regierungen beider Länder zu führen. Das Komitee für die Friedliche Wiedervereinigung Koreas habe an das südkoreanische Vereinigungsministerium einen Vorschlag übermittelt, wonach Arbeitsgespräche stattfinden sollten, berichteten die staatlichen nordkoreanischen Medien.
Das südkoreanischen Vereinigungsministerium in Seoul teilte zunächst nur mit, der Vorschlag werde geprüft. Seoul selbst hatte dem Norden im September und Oktober Gespräche auf Arbeitsebene angeboten, darauf aber keine Reaktion bekommen. Beide Staaten hatten sich im August auf die Einleitung eines Dialogs verständigt, nachdem es an der Grenze zu militärischen Spannungen gekommen war.
Beschallung als Vergeltung
Während der Spannungen hatte Südkoreas Militär als Vergeltung für die Verletzung eigener Soldaten durch mutmaßlich nordkoreanische Landminen seine Propaganda-Beschallungsaktion über die Grenze wiederaufgenommen. Die Lautsprecherbeschallung wurde wieder abgestellt, nachdem Nordkorea sein Bedauern über den Minenvorfall geäußert hatte. Als Teil des Abkommens fanden außerdem im Oktober neue Treffen zwischen auseinandergerissenen Familien aus Süd- und Nordkorea statt.
Das Gesprächsangebot aus Pjöngjang kommt zu einer Zeit, in der das kommunistisch regierte Land isolierter scheint denn je. Südkorea hingegen bemüht sich um bessere Beziehungen zum traditionellen nordkoreanischen Verbündeten China sowie zum einstigen Erzfeind Japan. Die Staats- und Regierungschefs der drei Länder hatten zu Beginn des Monats ihren ersten gemeinsamen Gipfel seit mehr als drei Jahren in Seoul abgehalten.
Quelle: ntv.de, kpi/AFP/dpa