Ausbau des Atomwaffenarsenals? Nordkorea droht mit "gnadenlosen Schlägen"
13.08.2015, 10:04 Uhr
Kim Jong Un bei einer Ansprache: Pjöngjang wirft den USA regelmäßig vor, einen Atomkrieg vorzubereiten.
(Foto: dpa)
Vor dem jährlichen Militärmanöver in Südkorea verschärft Pjöngjang regelmäßig seinen Ton gegenüber Washington. Nordkorea wirft den USA vor, einen Atomkrieg vorzubereiten - zeitgleich wird deutlich, dass das Land selbst an seiner Uranfabrik bastelt.
Vor dem Beginn eines jährlichen Manövers der südkoreanischen und US-amerikanischen Streitkräfte hat Nordkorea seinen Tonfall verschärft. Das kommunistische Regime in Pjöngjang drohte mit "gnadenlosen Schlägen" seiner Streitkräfte, sollten beide Länder einen Angriff anzetteln. Nach der Explosion von Landminen in der entmilitarisierten Zone ist die Lage angespannt.
Das Außenministerium und das Komitee für die friedliche Wiedervereinigung Koreas warfen den USA wie üblich vor, eine feindselige Politik zu verfolgen und durch die Militärübungen mit seinem Verbündeten Südkorea, einen Atomkrieg vorzubereiten. "Die Volksrepublik ist nicht mehr die, die sie in den 1950er Jahren war. Wir verfügen über eine starke militärische Kraft, die mit jeder Art von Krieg umgehen kann, den die USA wollen", wurde ein Sprecher des Außenministeriums von den staatlichen Medien zitiert.
Die mehrtägige gemeinsame Militärübung "Ulchi Freedom Guardian" soll am kommenden Montag beginnen. Im Mittelpunkt dieses Manövers stehen normalerweise computergestützte Simulationen eines Kriegs auf der koreanischen Halbinsel. Die USA haben als Abschreckung 28.500 Soldaten in Südkorea stationiert.
Rätsel um Urananreicherung
Gleichzeitig verdichten sich laut einem US-Experten die Hinweise, dass Nordkorea seine Kapazitäten zur Produktion von Uran ausbaut. Darauf deuteten Satellitenaufnahmen hin, auf denen zu sehen sei, wie das Land die Uranfabrik in der Provinz Pyongsan im Süden des Landes modernisiere, hieß es in einer online veröffentlichen Studie von Jeffrey Lewis vom Monterey Institute of International Studies.
Zum einen könne das Uran angereichert werden, um das Atomwaffenarsenal zu vergrößern. Zum anderen sei denkbar, dass aus dem Uran Brennstäbe für einen im Bau befindlichen experimentellen Leichtwasserreaktor in Yongbon gewonnen würden. Nordkorea hat bislang drei Mal Kernwaffen getestet, zuletzt im Februar 2013. Gespräche mit den USA wie zuletzt der Iran lehnt die Führung in Pjöngjang ab.
Experten der Johns Hopkins University in Washington sagten im Februar vorher, dass Nordkorea sein Arsenal von zehn bis 16 Atombomben binnen fünf Jahren auf bis zu 100 steigern könne.
Quelle: ntv.de, jgu/dpa/rts