Zum Internationalen Mädchentag Obamas würdigen Kampf der Frauen im Iran
11.10.2022, 23:14 Uhr
Die iranischen Frauen und Mädchen hätten die Welt durch ihren anhaltenden Protest inspiriert, hieß es einer gemeinsamen Mitteilung der Obamas.
(Foto: picture alliance/dpa)
Im Iran gehen Menschen bereits seit Wochen auf die Straße. Auslöser der Proteste war der Tod der 22-jährigen Mahsa Amini Mitte September. Ex-US-Präsident Barack Obama und seine Frau Michelle bewundern in einer Mitteilung das Engagement der jungen Frauen, die sich weigern zu schweigen.
Zum Internationalen Mädchentag haben der ehemalige US-Präsident Barack Obama und seine Frau Michelle den Kampf der Mädchen im Iran gewürdigt. Die iranischen Frauen und Mädchen hätten die Welt durch ihren anhaltenden Protest inspiriert, hieß es einer gemeinsamen Mitteilung der Obamas.
"Wir bewundern die iranischen Mädchen, die eine solche Führungsrolle übernommen haben und darauf bestehen, dass die Zukunft anders aussieht als die Vergangenheit und dass iranische Frauen die vollen Rechte und Möglichkeiten genießen, die ihnen zustehen." Die Obamas fügten hinzu: "Wir glauben, dass die Zukunft letztlich den jungen Frauen und Mädchen im Iran gehören wird, die sich weigern zu schweigen."
Im Iran gehen Menschen bereits seit Wochen auf die Straße. Auslöser der Proteste war der Tod der 22-jährigen Mahsa Amini Mitte September. Die Sittenpolizei hatte sie wegen ihres angeblich "unislamischen Outfits" festgenommen. Was mit Amini danach geschah, ist unklar. Die Frau fiel ins Koma und starb am 16. September in einem Krankenhaus.
Aminis Vater wies am Samstag die offizielle Erklärung der iranischen Behörden für den Tod seiner Tochter zurück. "Ich habe mit meinen eigenen Augen gesehen, dass Blut aus Mahsas Ohren und ihrem Nacken ausgetreten war", zitierte der in London ansässige persischsprachige Fernsehsender Iran International den Vater. Die rechtsmedizinische Organisation des Iran (IMO) hatte am Freitag mitgeteilt, Amini sei "nicht durch Schläge" gestorben, sondern an den Folgen eines früheren chirurgischen Eingriffs im Kindesalter.
Kritiker werfen der Moralpolizei vor, Gewalt angewendet zu haben; die Polizei weist das zurück. Seit dem Tod der Frau demonstrieren landesweit Tausende gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie den Kopftuchzwang.
Quelle: ntv.de, jki/dpa