Mehr Waffen gegen den IS notwendig Peschmerga beenden Bundeswehr-Training
16.04.2015, 20:44 Uhr
Mit einer feierlichen Zeremonie schlossen die Peschmergakämpfer das Trainingsprogramm der Bundeswehr ab.
(Foto: picture alliance / dpa)
Im Verlauf eines Jahres überrennt der IS große Gebiete im Nordirak. Die örtlichen Peschmerga werden von der Bundeswehr ausgebildet und mit Waffen versorgt. Trotzdem wird der Kampf gegen den IS noch andauern.
Im Kampf gegen die IS-Terrormiliz haben die nordirakischen Kurden Deutschland und die internationale Koalition zu mehr Waffenhilfe für ihre Peschmerga aufgerufen. Die kurdische Autonomieregierung habe Berlin eine Wunschliste überreicht, sagte der kurdische Peschmerga-Minister Mustafa Sajid Kadir der Deutschen Presse-Agentur in Erbil. Dort schlossen am Donnerstag 500 weitere kurdische Peschmerga ihre Ausbildung durch die Bundeswehr und andere Nationen ab.

Das Ausbildungsprogramm dauerte vier Wochen. Rund 500 Peschmergakämpfer nahmen daran teil.
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Kadir erklärte, besonders die von Deutschland bisher gelieferte Panzerabwehrwaffe "Milan" habe den Kurden gegen die Extremisten der Terrormiliz Islamischer Staates (IS) geholfen. "Je mehr wir davon haben, desto besser", sagte er. Der IS sei eine globale Terrorgruppe. "Das ist ein gemeinsamer Krieg von uns allen." Das Training der Kämpfer durch die Bundeswehr sei "sehr erfolgreich und nützlich", erklärte er weiter. "Wir sind hungrig nach Ausbildung. Wir profitieren von jedem Training."
Rund 910 Peschmerga ausgebildet
Das vierwöchige Ausbildungsprogramm der rund 500 Peschmerga endete mit einer Zeremonie. Die Kurden hätten sich hochmotiviert an dem Training beteiligt, sagte der Kommandeur der internationalen Ausbildung, der deutsche Oberst Jochen Schneider. Es war der bisher zweite Kurs für die Kurden. Das Trainingsprogramm hatte im Februar begonnen. Insgesamt wurden seitdem rund 910 Peschmerga durch Deutschland und fünf weitere Nationen für den Kampf gegen den IS ausgebildet.
Der IS hatte im vergangenen Jahr große Gebiete im Norden und Westen des Iraks überrannt. Mit Hilfe von Luftangriffen der internationalen Koalition konnten die Peschmerga die Extremisten aus mehreren Gebieten im Nordirak zurückdrängen. Die Kurden seien zunächst vom IS überrascht worden, sagte Kadir. "Nun sind wir aber wieder von der Defensive in die Offensive gegangen." Deutschland und andere Staaten liefern den Kurden zudem Waffen für den Kampf gegen den IS. Die Bundesregierung hatte die Peschmerga im vergangenen Jahr unter anderem mit 500 "Milan"-Raketen, Panzerfäusten und Sturmgewehren ausgestattet. Eine Lieferung von 500 weiteren "Milan"-Raketen ist bereits beschlossen. Die Kurden sollen zudem weitere 203 Panzerfäuste und 4000 Sturmgewehre erhalten.
Quelle: ntv.de, spt/dpa