Politik

Druck für die CSU Polenz fordert bayerische CDU

Ruprecht Polenz (l.) gilt als einer der aktivsten Politiker auf der Internet-Plattform Facebook.

Ruprecht Polenz (l.) gilt als einer der aktivsten Politiker auf der Internet-Plattform Facebook.

(Foto: imago/Müller-Stauffenberg)

Das Bündnis aus CDU und CSU wackelt seit Monaten gewaltig. Die CDU soll ihre Schwesterpartei nun mit unkonventionellen Mitteln zurechtweisen, fordert ein Ex-Generalsekretär der CDU.

Der CDU-Politiker Ruprecht Polenz hat gefordert, dass seine Partei sich auf Bayern ausdehnt. Mit der ironisch gemeinten Ankündigung, die CDU-Bundesgeschäftsstelle suche Büro-Immobilien in München, löste er auf Facebook eine kontroverse Debatte aus. Polenz spinnt mit dem Post einen von ihm ebenfalls auf Facebook veröffentlichten Kommentar zum Verhältnis von CDU und CSU weiter.

Darin wirft er der CSU-Führung um Ministerpräsident Horst Seehofer vor, dass ihr politisches Verhalten primär nicht mehr die Regierungsbeteiligung in Berlin aufrecht erhalten, sondern lediglich die absolute Mehrheit in Bayern sichern solle. Um Druck auf die CSU aufzubauen, sollte die CDU daher "ernsthafte Vorbereitungen ankündigen", selbst einen Landesverband in Bayern zu installieren. Die Prognosen für die CDU lägen in Bayern zwischen 15 und 20 Prozent, schreibt Polenz.

"Der CSU wäre sofort klar, dass in diesem Fall ihre absoluten Mehrheiten ein für alle Mal vorbei wären", so Polenz weiter. Ein darauf folgender Auftritt der CSU außerhalb Bayerns, mit dem sie zweifelsohne einige Erfolge verzeichnen könnte, würde die Christsozialen "über den Verlust Bayerns nicht hinwegtrösten".

In den sozialen Netzwerken gab es unterschiedliche Reaktionen. Ein User begrüßte den Vorschlag, der gleichzeitig auch "die effektivste Strategie gegen die AfD" sei. Ein anderer Facebook-Nutzer sieht im Vorgehen Polenz' "spalterisches Treiben", welches "langsam mehr als peinlich" sei. Er forderte den Politiker auf, "mit der parteischädigenden Hetze" aufzuhören.

Ruprecht Polenz war von 2005 bis 2013 Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundetages und von April bis November 2000 Generalsekretär der CDU. Nach seinem Ausscheiden aus dem Bundestag vor drei Jahren wurde er Vertreter der Bundesregierung im Dialog um den Völkermord an den Herero und Nama mit Namibia.

Quelle: ntv.de

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