Politik

Mädchen nach Syrien vermittelt Polizei nimmt IS-Helferin auf Lanzarote fest

Frauen haben eigentlich nichts zu sagen im "Islamischen Staat". Doch für den Aufbau des IS-Kalifats werden sie gebraucht.

Frauen haben eigentlich nichts zu sagen im "Islamischen Staat". Doch für den Aufbau des IS-Kalifats werden sie gebraucht.

(Foto: dpa)

Ausgerechnet von einer kanarischen Ferieninsel aus organisiert eine Frau Reisen für Frauen ins Kriegsgebiet nach Syrien. Beunruhigend viele Mädchen finden sich auch in Spanien, die Dschihad-Bräute werden wollen.

Die spanische Polizei hat auf den Kanaren einer mutmaßlichen Angehörigen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) das Handwerk gelegt. Die Frau soll zum Teil sehr junge Mädchen für den Krieg in Syrien angeworben haben.

Die in Arrecife auf der Insel Lanzarote festgenommene Frau habe "direkte Kontakte mit Mitgliedern von Daesch" gehabt, erklärte das spanische Innenministerium unter Verwendung der arabischen Bezeichnung für die IS-Miliz. Sie werde verdächtigt, für die Jugendlichen Reisen in die Gebiete unter Kontrolle der Extremistengruppe organisiert zu haben.

Die Mädchen, die sich vorwiegend aus religiöser Überzeugung hätten rekrutieren lassen, seien in Syrien sexuell ausgebeutet worden oder hätten Hilfsdienste etwa bei der Pflege verletzter Kämpfer oder als Beobachterinnen geleistet.

IS-Bedrohung in Spanien "akut"

In den vergangenen Monaten wurden in Spanien mehrere Zellen zerschlagen, die Freiwillige für die IS-Miliz rekrutierten. Die Extremisten sind insbesondere in den spanischen Exklaven Ceuta und Melilla an der Nordküste Marokkos verwurzelt. Nach Angaben der Behörden schlossen sich bisher 116 Spanier den Dschihadisten im Irak und Syrien an.

Im Vergleich zu den hunderten Franzosen, Briten und Deutschen, die für die Miliz kämpfen, ist dies wenig, doch fürchtet Spanien wie andere europäische Länder auch, dass sie nach ihrer Rückkehr Anschläge verüben. Innenminister Jorge Fernández Díaz hatte am Sonntag gesagt, die dschihadistische Bedrohung sei in Spanien so akut wie nie zuvor. Erst am Montag waren zwei Spanier bei der Rückkehr in ihre Heimat unter dem Vorwurf festgenommen worden, für den IS in Syrien und dem Irak gekämpft zu haben.

Quelle: ntv.de, nsc/AFP/dpa

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