Japans Vorgehen im Krieg Regierungschef Abe zeigt "tiefe Reue"
14.08.2015, 15:00 Uhr
Bemerkenswerte Erklärung von Shinzo Abe.
(Foto: dpa)
Seit Jahrzehnten gibt es zwischen Japan und seinen Nachbarn Streit um die Rolle des Kaiserreichs im Zweiten Weltkrieg. Regierungschef Abe gesteht nun ein, dass Japans Militär den Chinesen "unermessliches Leid" bereitet habe.
Japans Ministerpräsident Shinzo Abe hat angesichts der Verantwortung seines Landes im Zweiten Weltkrieg sein Bedauern geäußert. In einer mit Spannung erwarteten Rede anlässlich des Endes des Zweiten Weltkriegs vor 70 Jahren sagte Abe, Japan habe immer wieder seine "tiefe Reue und innige Entschuldigung" für seine Aktionen im Krieg geäußert.
"Diese von früheren Regierungen artikulierten Positionen sind auch in der Zukunft unerschütterlich", so der Regierungschef. Abe äußerte sich bei einer Pressekonferenz in seiner offiziellen Residenz in Tokio.
"Wir haben seit dem Ende des Krieges stets für Frieden und Wohlstand in der Region gewirkt", sagte der Ministerpräsident weiter. Daran ändere sich nichts. Mit Blick auf China gestand Abe "unermessliches Leid" ein, das durch Japans Militär verursacht worden sei.
Mehr als 20 Millionen Tote in China
Allen asiatischen Nachbarn und früheren Kriegsgegnern übermittelte er seine "tiefe Trauer und ewiges Mitgefühl". In China wurden nach Angaben Pekings durch Japans Invasion und Besatzung mehr als 20 Millionen Menschen getötet. Korea litt unter einer 35-jährigen japanischen Kolonialherrschaft, die 1945 endete.
Der japanische Ministerpräsident befreite die kommenden Generationen aber auch von der Verpflichtung zur ewigen Entschuldigung: "Unsere Kinder, Enkel und die kommenden Generationen, die nichts mit dem Krieg zu tun haben, dürfen nicht zum Entschuldigen verpflichtet werden."
Mit der Kapitulation Japans am 2. September 1945 endete damals der Zweite Weltkrieg. Zuvor hatte die US-Armee Anfang August zwei Atombomben über dem Land abgeworfen und Japan damit in die Knie gezwungen.
Quelle: ntv.de, wne/AFP