"Denken und erwarten alle so" Röttgen erklärt Interview über Merkels Pläne
16.11.2016, 15:09 Uhr
Norbert Röttgen weiß auch nicht mehr als andere - und dürfte doch Recht behalten.
(Foto: picture alliance / dpa)
Ist Merkel 2017 wieder Kanzlerkandidatin der Union? Außenexperte Norbert Röttgen verkündet in einem Interview mit CNN: Ja, Merkel werde antreten. Nach viel Wirbel um diese Aussage sieht sich der einst von Merkel Geschasste zu einer Erklärung genötigt.
Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen hat sich zu seinem CNN-Interview geäußert, in dem er von einer erneuten Kanzlerkandidatur Angela Merkels gesprochen hatte. Der "Bild"-Zeitung sagte er, seine Äußerungen seien seine "persönliche Einschätzung" gewesen. "In der Frage der Kanzlerkandidatur glaube ich, dass ich etwas gesagt habe, was alle so denken und erwarten", sagte er.
CNN hatte Röttgen am Dienstag auf die Frage, ob Merkel bereit sei, angesichts des Wahlsiegs Donald Trumps in den USA die "internationale liberale Ordnung" zu verteidigen, gesagt: "Sie wird als Kanzlerkandidatin antreten." Merkel sei absolut entschlossen und willens, die liberale Ordnung zu stärken. Sie sei "ein Eckpfeiler des politischen Konzepts des Westens".
Für die Bundesregierung rückte Sprecher Steffen Seibert kurz darauf zurecht: "Die Bundeskanzlerin wird sich zu der Frage, wie schon mehrfach gesagt, zum geeigneten Zeitpunkt äußern." Die CDU-Zentrale äußerte sich nahezu identisch: "Es gilt das, was die Parteivorsitzende gesagt hat: Sie wird ihre Entscheidung zur gegebenen Zeit mitteilen."
Ankündigung steht wohl kurz bevor
Aus Kreisen der CDU-Spitze hieß es, es sei "nahezu ausgeschlossen", dass Röttgen wisse, was Merkel vorhabe. Im Jahr 2012 hatte sie Röttgen als Bundesumweltminister entlassen.
Dass Merkel im kommenden Jahr als Kanzlerkandidatin der Union antreten wird, erwarten derweil die meisten politischen Beobachter. Bislang hat Merkel aber offiziell offengelassen, wann sie sich erklären wird. Denkbar wäre, dass sie ihre Entscheidung bei der CDU-Vorstandsklausur am kommenden Sonntag bekanntgibt - oder aber beim CDU-Parteitag im Dezember in Essen, wo mehr als 1000 Delegierte erwartet werden.
Quelle: ntv.de, jog/dpa