Politik

Spott für New Yorks Ex-Bürgermeister Rudy Giuliani vergisst 9/11-Terror

Rudolph "Rudy" Giuliani war von 1994 bis 2001 der Bürgermeister von New York.

Rudolph "Rudy" Giuliani war von 1994 bis 2001 der Bürgermeister von New York.

(Foto: AP)

Für viele Amerikaner ist es das größte Trauma der jüngeren US-Geschichte - nicht so für Rudy Giuliani. In einer Rede behauptet der Republikaner, vor Obama habe es keinen islamistischen Anschlag in den USA gegeben. Aber Moment mal, da war doch was!

Der frühere New Yorker Bürgermeister Rudolph "Rudy" Giuliani hat sich mit seiner Rede für den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump zum Gespött im Netz gemacht. Der 72-Jährige sprach in Youngstown im US-Bundesstaat Ohio über das Thema Islamismus - und wollte offenbar erörtern, warum die Politik von US-Präsident Barack Obama gescheitert ist. Allerdings war seine Argumentation nicht sonderlich durchdacht.

"Vor Obama gab es keinen erfolgreichen radikal-islamischen Anschlag in den USA", behauptete Giuliani - und vergaß dabei völlig, dass er selbst noch Bürgermeister war, als Terroristen am 11. September 2001 zwei Passagiermaschinen in die Türme des World Trade Centers lenkten. Noch immer ist die Amtszeit von Giuliani für viele US-Amerikaner direkt mit den islamistischen Anschlägen verknüpft, bei denen vor fast 15 Jahren knapp 3000 Menschen umkamen.

Der 72-Jährige war sogar vom "Time"-Magazin zur "Person des Jahres 2001" gekürt worden, weil er die Stadt nach der Katastrophe erfolgreich geführt haben soll. Er selbst scheint sich an diese Zeit aber nicht mehr so genau erinnern zu können - denn bereits 2010 machte er Schlagzeilen, als er behauptete, es habe unter der Bush-Administration keinerlei Angriffe im Inland gegeben. Giuliani ist einer der prominentesten Unterstützter von US-Präsidentschaftskandidat Trump und trommelt bereits seit Monaten für den umstrittenen Immobilienmilliardär.

Guiliani verärgert 9/11-Überlebende

Statt jedoch die Vorzüge Trumps zu bewerben, schießt Giuliani lieber gegen die Kandidatin der Demokraten, Hillary Clinton. "Sie müsste im Gefängnis sitzen!", hatte er auf dem Parteitag der Republikaner Ende Juli erklärt und damit auf die Affäre um das private E-Mail-Konto Clintons angespielt. Damit habe sie ihre Amtspflicht verletzt, so der Politiker damals. Nun muss er selbst erfahren, was es heißt, im Fadenkreuz zu stehen.

Eine Überlebende der Anschläge vom 11. September twitterte: "Ich bin gerade so wütend - und als 9/11-Überlebende kann ich, glaube ich, sagen, dass es Rudy Giuliani ziemlich gut beschreibt." Ein anderer witzelte: "Wenn Giuliani 9/11 vergisst, ist das genauso, als würde man seine Mutter anrufen, um nach dem eigenen Geburtstag zu fragen."

 

Quelle: ntv.de, jug

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen