Trümmer fallen auf Kindergarten Schwerer Raketenangriff auf Kiew - mindestens 13 Verletzte
21.03.2024, 07:34 Uhr Artikel anhören
Nach Wochen überzieht Russland die ukrainische Hauptstadt Kiew wieder mit Raketen. Die Luftabwehr ist im Einsatz, Raketenteile regnen auf mehrere Stadtteile nieder. Mehrere Menschen werden verletzt - darunter offenbar auch ein Kind.
Erstmals seit mehreren Wochen ist die ukrainische Hauptstadt Kiew erneut Ziel eines größeren russischen Raketenangriffs geworden. Der Luftabwehr gelang es nach Angaben des Militärs zwar, alle 31 Geschosse am Morgen abzufangen. Dennoch wurden nach Angaben des Rettungsdienstes inzwischen mindestens 13 Menschen verletzt, darunter soll auch ein Kind sein. Zunächst sprach Bürgermeister Vitali Klitschko von zehn Verletzten. Raketentrümmer hatten mehrere Wohngebäude und Industrieanlagen beschädigt und auch einen Kindergarten getroffen.
"Nach einer Pause von 44 Tagen startete der Feind einen weiteren Raketenangriff auf Kiew", erklärte der Chef der Kiewer Militärverwaltung, Serhij Popko. Die Stadt sei aus verschiedenen Richtungen beschossen worden. Russland habe strategische Bomber eingesetzt, einige Raketen wurden aber auch von russischem Territorium abgefeuert. Fast drei Stunden lang habe es Luftalarm gegeben. Ein mehrstöckiges Gebäude im Stadtzentrum sei evakuiert worden, nachdem in einer der Wohnungen ein Feuer ausgebrochen sei. In Häusern in der Umgebung werden Fensterscheiben zerbrochen, Autos geraten in Gefahr.
Es ist der erste große Raketenangriff auf Kiew seit dem 7. Februar. Nach mehreren Wochen Unterbrechung wurde nach Angaben der ukrainischen Armee auch wieder die strategische Luftwaffe des russischen Militärs vom Kaspischen Meer eingesetzt. Die schwerste russische Luftwaffe setzte auch abzufangende Hyperschallraketen des Typs „Kinschal“ (Dolch) ein.
In Charkiw, der zweitgrößten Stadt der Ukraine, tötete derweil ein russischer Raketenangriff am Mittwoch mindestens fünf Menschen. Präsident Wolodymyr Selenskyj äußerte sich in seiner abendlichen Videoansprache bestürzt: „Seit mehr als zwei Jahren sind Charkiw und die Region schrecklichen russischen Angriffen ausgesetzt“, sagte er. Aber auch die tödlichen Angriffe vom Mittwoch werden nur bewirken, dass die Ukraine noch energischer reagiere.
Quelle: ntv.de, ses/dpa/AFP/rts