Politik

Reaktion auf Wahl-Beeinflussung? Russland warnt USA vor Cyberattacken

Die amerikanischen Behörden sind vor der Präsidentschaftswahl besonders nervös. Sie werfen Russland vor, durch Cyberattacken Einfluss auf die Abstimmung nehmen zu wollen. Laut einem Bericht könnte Washington dann zurückschlagen.

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(Foto: dpa)

Moskau verlangt von den USA Aufklärung über deren angebliches Eindringen in wichtige Infrastruktur-Netzwerke in Russland. Der US-Fernsehsender NBC hatte berichtet, das US-Militär könne jederzeit Cyberangriffe beginnen, falls Moskau versuchen sollte, die Präsidentenwahl am kommenden Dienstag zu stören.

Die amerikanischen Hacker hätten sich in Russland in Stromversorgung, Telekommunikation und die Führungsstruktur des Kremls eingeschlichen, hieß es in dem Bericht unter Berufung auf einen Geheimdienstmitarbeiter und streng geheime Dokumente.

Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte aber in Moskau, Russland sei darauf vorbereitet, jedwede Attacke abzuwehren. Das russische Außenministerium verlangte ein Dementi der US-Behörden bis hinauf zum Weißen Haus. "Falls eine offizielle Reaktion der US-Führung ausbleibt, bedeutet das, dass es in den USA staatlichen Cyberterrorismus gibt", sagte Sprecherin Maria Sacharowa.

Manipulation und Fälschungen?

In dem NBC-Bericht werden - neben Dokumenten - allerdings nur Experten, keine Mitglieder der US-Führung zitiert. Demnach wird zur Wahl kein Angriff auf die Infrastruktur wie etwa die Energieversorgung erwartet. Dies würde als Kriegsakt gewertet. Allerdings wird laut dem Bericht befürchtet, dass die Wahl durch gefälschte Dokumente oder Manipulationen in sozialen Netzwerken beeinflusst werden könnte.

US-Sicherheitsbehörden machen Hacker mit Verbindung in russische Geheimdienste verantwortlich für mehrere Attacken während des Wahlkampfs zum Beispiel auf Computernetze der Demokratischen Partei. Russland wies diese Vorwürfe scharf zurück. Ein Hacker mit Tarnnamen Guccifer 2.0 drohte am Freitag damit, man werde die Wahl "innerhalb des Netzwerks der Zentralen Wahlkommission" (FEC) beobachten. Auch er wird mit Moskau in Zusammenhang gebracht.

Die USA verfügen nach eigenen Angaben über die weltweit am weitesten entwickelten Cyberwaffen. Allerdings werden keine Angaben über deren Art oder Vorgehen gemacht.

Quelle: ntv.de, mli/dpa

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