Als Wohltäter und Helfer getarnt Salafisten werben bereits unter Flüchtlingen
18.09.2015, 13:30 Uhr
Noch ist unklar, wie groß der Anteil der Muslime unter den Flüchtlingen ist.
(Foto: REUTERS)
Salafisten sollen in Düsseldorfer Flüchtlingsunterkünften versucht haben, Migranten für ihre Sache zu rekrutieren – mit Brot für die Erwachsenen und Süßigkeiten für die Kinder. Die Behörden sind alarmiert.
Radikal-islamische Salafisten sollen nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes damit begonnen haben, unter den Flüchtlingen um Anhänger zu werben. "Wir beobachten, dass Salafisten als Wohltäter und Helfer auftreten, gezielt den Kontakt suchen, in einschlägige Moscheen einladen, um Flüchtlinge für ihre Sache zu rekrutieren", sagte der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, der "Rheinischen Post".
Wie die Zeitung weiter berichtet, haben Salafisten am Donnerstag in zwei großen Düsseldorfer Unterkünften versucht, Kontakt zu Flüchtlingen aufzubauen. Jeweils zwei Männer in weißen Gewändern, mit kahlrasierten Köpfen und schwarzen Bärten hätten 20 Laibe Brot für die Erwachsenen und Süßigkeiten für die Kinder dabei gehabt. Sie wollten von den Betreuungskräften des Roten Kreuzes wissen, wie viele Muslime sich in den Unterkünften aufhielten, und kündigten an, für sie in den Zelten aus dem Koran vorlesen zu wollen.
Die Helfer lehnten dies dem Bericht zufolge ab und alarmierten die Behörden. Inzwischen sei der Staatsschutz im Düsseldorfer Polizeipräsidium eingeschaltet.
IS-Kämpfer nicht eingewandert
Maaßen trat dennoch Befürchtungen entgegen, wonach die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat als Flüchtlinge getarnte IS-Kämpfer nach Deutschland zu schicken versucht. Verfassungsschutz und BND seien vielen Hinweisen nachgegangen, hätten aber keine Anzeichen dafür finden können, sagte er. Für Terroristen seien die Flüchtlingsrouten schlicht zu gefährlich, weil sie jederzeit in Lebensgefahr geraten oder auffliegen könnten.
Quelle: ntv.de, ppo/AFP