Fremdenfeindlich und demagogisch Schäuble vergleicht AfD mit Republikanern
27.09.2014, 17:57 Uhr
CDU-Politiker Schäuble fühlt sich bei der AfD an die Republikaner in Baden-Württemberg erinnert, die dort in den 1990ern im Landtag saßen.
(Foto: dpa)
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat seine Partei aufgefordert, der Alternative für Deutschland (AfD) mehr entgegenzusetzen. Die Partei erinnere ihn an die rechtsextremen Republikaner. "Wir müssen uns mit diesen Populisten mit aller Entschiedenheit auseinandersetzen", sagte der CDU-Politiker dem Berliner "Tagesspiegel".
Schäuble warf den AfD-Politikern vor, sie propagierten Fremdenfeindlichkeit, instrumentalisierten Ausländerkriminalität und verunglimpften offene Grenzen. Von ihnen werde "hemmungslos alles demagogisch missbraucht, was man missbrauchen kann", kritisierte Schäuble. "Das ist unfassbar und erinnert mich an die Republikaner, die in den 90er Jahren im Landtag von Baden-Württemberg saßen." Es sei auch eine Zumutung, dass ein Professor der Volkswirtschaft - gemeint ist AfD-Chef Bernd Lucke - den Menschen einreden wolle, dass es ohne Euro allen besser gehe, sagte Schäuble.
AfD-Parteichef Bernd Lucke nannte den CDU-Politiker seinerseits einen "Volksverführer" genannt. Er warf Schäuble vor, er verheimliche der Bevölkerung die mit der deutschen Haftung für europäische Schulden verbundenen Risiken. Lucke, der für seine Partei im Europaparlament sitzt, sagte: "Die niveaulosen Angriffe des Bundesfinanzministers offenbaren seine Hilflosigkeit im Umgang mit einer Partei, die der Bevölkerung gerade gegenüber seiner Politik die Augen öffnet und wachsenden Zuspruch findet." Auf den Vorwurf der Fremdenfeindlichkeit ging Lucke nicht ein.
Quelle: ntv.de, nsc/dpa