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Plus von gut drei Prozent Schuldenberg von Bund und Ländern wächst weiter

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2,45 Billionen Euro Schulden haben die öffentlichen Haushalte in Deutschland.

2,45 Billionen Euro Schulden haben die öffentlichen Haushalte in Deutschland.

(Foto: Monika Skolimowska/zb/dpa)

Die Schuldenbremse hat Deutschland im vergangenen Jahr zwar eingehalten, die Staatsschulden sind dennoch gestiegen. Wie neue Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen, wuchs die öffentliche Verschuldung um gut drei Prozent an.

Die deutschen Staatsschulden sind im vergangenen Jahr gestiegen. Der Gesamthaushalt von Bund, Ländern, Gemeinden und Gemeindeverbänden sowie Sozialversicherung samt aller Extrahaushalte war Ende 2023 mit 2,45 Billionen Euro verschuldet. Das hat das Statistische Bundesamt mitgeteilt.

Damit kletterte die öffentliche Verschuldung in den vergangenen zwölf Monaten um 3,3 Prozent. In absoluten Zahlen waren es 77,4 Milliarden Euro. Immerhin: Zum dritten Quartal 2023 gab es einen Rückgang um 0,3 Prozent. Gläubiger waren Kreditinstitute sowie private Firmen im In- und Ausland.

Die Schulden des Bundes stiegen bis Ende 2023 um 4,7 Prozent oder 76 Milliarden Euro. Grund sei vor allem der Anstieg der Verschuldung des Wirtschaftsstabilisierungsfonds Energie um 41,5 Milliarden Euro oder gut 137 Prozent auf 71,7 Milliarden Euro. "Dieses Sondervermögen wurde zur Finanzierung von Maßnahmen zur Abfederung der Energiekrise im Zusammenhang mit dem russischen Angriff auf die Ukraine im November 2022 gegründet und zum Jahresende 2023 aufgelöst", erklärte das Statistikamt.

Die Verschuldung des Sondervermögens Wirtschaftsstabilisierungsfonds Corona sank hingegen um fast 30 Prozent auf 36,9 Milliarden Euro. Das Mitte 2022 errichtete Sondervermögen Bundeswehr verzeichnete eine Verschuldung von 5,8 Milliarden Euro, Ende 2022 hatte es noch keine Schulden aufgenommen.

Die Länder standen Ende 2023 mit 595,4 Milliarden Euro in der Kreide, das waren 1,9 Prozent weniger als Ende 2022. Die stärksten prozentualen Schuldenrückgänge gab es für Mecklenburg-Vorpommern (-13,1 Prozent), Bayern (-8,7 Prozent) und Niedersachsen (-6,2 Prozent). Am kräftigsten stiegen die Schulden relativ gesehen in Brandenburg (+6,0 Prozent), Sachsen (+4,1 Prozent) und Hessen (+2,7 Prozent).

Bei den Gemeinden und Gemeindeverbänden stieg die Verschuldung um gut neun Prozent auf 153,6 Milliarden Euro. Bei der Sozialversicherung gab es einen Zuwachs um 3,2 Prozent auf 22,3 Millionen Euro.

Die Schuldenquote sank allerdings 2023 auf gut 64 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. 2020 war diese Quote infolge der Corona-Pandemie stark angestiegen. Seit 2021 sinkt sie im Schnitt. Angestrebt werden nach Maastricht-Vereinbarungen 60 Prozent.

Quelle: ntv.de, vpe/rts

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